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Mittwoch, 11. Dezember 2013

FFA-nalyse: Der Kinobesucher 2012 - auch in 3D

Während im letzen Jahr bereits im Mai die neuen Zahlen zum Wesen des deutschen Kinobesuchers vorgelegen haben, hat die FFA ihre Lupe in diesem Jahr erst im Juni aus der Hand gelegt und präsentiert unter dem voyeuristisch anmutenden (und nicht gegenderten) Titel Der Kinobesucher 2012 die aktuellsten Zahlen über kinoaffine Menschen (ausgehend von 25.000 Panel-TeilnehmerInnen) - v.a. in Bezug auf deren Geldbeutel.

Der Gründer-CINEtologe verbindet diese Kino-Marktstudie mit dem CINEtologischen Kinojahr 2012, welches das der Glorreichen 7 werden sollte...




Gehen auch wir - ganz aus der Perspektive der Kino- und Filmwirtschaft - von den prägenden Kennziffern aus (nachfolgenden in der wahrscheinlichsten Gewichtung; jeweils: gegenüber 2011): Umsatz (+ 8 % auf 1,027 Mrd. €), Preis (+0,26 € auf 7,76 €) und BesucherInnen (+ 0,8 Mio. auf 29,9 Mio. mit 132 Besuchen; höchster Wert seit 6 Jahren!). Beachtet: Die ebenfalls auffindbaren, von den Filmtheatern gemeldeten Zahlen, weichen leicht (natürlich bis auf den Preis: nach oben hin!) von den GfK-Panel-Ermittlungen ab (dort stieg der Preis z.B. von 7,39 € im Jahr 2011 auf 7,65 € im Jahr 2012) ab. Eine Umsatz-Wachstumsrate von 8 % (bestes Ergebnis seit Datenerhebung!) bei erkennbar steigenden BesucherInnen- und Besuchszahlen ergibt also einen Preisanstieg um 4 % - wie gut, dass der Preis in der Kino-Marktwirtschaft Angebot und Nachfrage so unnachahmlich zum Wohle Aller reguliert...

Dass deutsches Kino sich 2012 marktanteilig wieder unterhalb der 20 Prozent einfindet, sollte angesichts erfolgreichster Produktionen wie Türkisch für Anfänger (2,4 Mio. verkaufte Tickets?!), Fünf Freunde oder Die Vampirschwestern niemanden wirklich überraschen.



Der Anteil der sog. intensiven KinobesucherInnen (mit mehr als 7 Kinobesuche innerhalb eines Kinojahres) wird zwar die 14 % im Jahr 2005 so schnell nicht mehr erreichen, steigt jedoch 2012 von 9 auf 10 %, womit zumindest keine weiteren Absenkung der Besuchsintensität zu verzeichnen ist: durchschnittliche 4,4 Besuche im Jahr 2012 konnte man/frau dann doch noch einrichten (gegenüber 4,9 im Jahr 2009). Und nicht zu vergessen: Der Anteil intensiver KinobesucherInnen am Umsatz stieg gegenüber 2011 um 3 % auf 37 % - während die Gruppe sporadischen BesucherInnen (zuletzt hier auch als cinematische Eintagsfliegen bezeichnet) sogar um 1 % auf 14 Prozent fällt!



Für die besuchsintensivste Altersgruppe der 20 bis 29-Jährigen (5,9 Besuche im Jahr 2012 gegenüber 6 im Jahr 2011; 32 % der Gesamtgruppe der intensiven KinobesucherInnen!) sprechend, muss der Gründer-CINEtologe anerkennend den deutlichen Besuchsanstieg bei den 40 bis 49-Jährigen (von 4 in 2011 auf 4,6 in 2012) feststellen. Überhaupt wachsen fast alle Altersgruppen bis auf die 10 bis 19-Jährigen (ja: und die eigene Alterskohorte auch nicht...).
Das Kinopublikum bleibt auch 2012 weiblicher (53 Prozent), der Männeranteil verzeichnet jedoch erstmals seit 2007 wieder einen Anstieg (+ 3 % gegenüber 2011).

Setzen wir diesen Durchschnitt ins Verhältnis mit den in der CineChronologie für das von der FFA betrachtete Jahr 2012 nachweislichen 12 Kinofilmen, so übersteigt die härtere Kinogangart des Gründer-CINEtologen den Horizont des deutschen Durchschnitts selbst im Jahr der nur minimal  Glorreichen 7 um mehr als 100 %!



Wer diese FFA-nalysen nicht zum ersten Mal liest, weiß, womit man den Gründer-CINEtologen am zuverlässigsten auf die Palme (und es ist nicht die "Goldene" gemeint...) bringt: Ausgaben im Kino mit Fokus auf Verzehr) Dass die durchschnittliche Gesamtausgabe pro Kinobesuch (d.h. inkl. Verzehr) bei nicht weniger als 11,20 € (und damit 0,17 Cent höher als noch 2011 und höchster Wert seit 2005) liegt. Um ein Prozent auf 52 % fiel hingegen der Anteil der BesucherInnen, die von den vorrangig filmhungrigen intensiven KinobesucherInnen im wahrsten Wortsinn "mit durchgefüttert werden". Der Anteil dieses Verzehrshungers an den Gesamtausgaben (der ebenfalls seit 2005 permanent gestiegen ist) lag 2012 bei 3,46 € (und sinkt damit seit 2007 endlich wieder!).

Die durchschnittlichen Ausgaben für den Verzehr pro Käufer lagen in 2012 bei 6,61 € .

Ohne Frage: Hier geht es aus der Sicht der Kinobetreiber um ein gigantisches Geschäft. Immerhin kam man 2012 auf 30 % des Verzehranteils an den Kinogesamtausgaben - rechnet man diesen sog. Concession-Verkauf zu den Ticketerlösen hinzu, lag der Umsatz 2012 tatsächlich bei unfassbaren 1,483 Mrd. € und stellte schon damals das beste Umsatzergebnis seit 2001 dar!
Man macht sich allerdings die Mühe, auch den letzten Zweiflern ihrer verzehrend-verheerenden Preispolitik angebliche Belege zu präsentieren:



Weitere diesbezügliche Zitate:

Dabei wurde generell in Kinos mit höheren Eintrittspreisen auch in 2012 proportional mehr für den Verzehr ausgegeben. [...]
Am Wochenende kaufen die Kinobesucher mehr Speisen und Getränke. Niedrige Eintrittspreise zu Beginn der Woche animierten auch in 2012 nicht zu erhöhten Ausgaben für Verzehr - eher im Gegenteil: Hier besuchten die wenigsten Kinobesucher die Concession - Kassen.

Nur leider belegt dies einmal mehr: Es geht nicht darum, mehr Besucher in die Kinos zu bekommen, die dort hauptsächlich wegen des Filmerlebnisses hingehen und auch nur dieses finanzieren wollen - es geht schlicht um die lukrativen Concession-Verkäufe! Nach dem Motto:
"Wenn ich als Kinobetreiber schon den Preis für die Karte senken soll (wann auch immer das in den vergangenen 10 Jahren jemals passiert sein soll...), dann musst du als BesucherIn aber auch einige Scheine für die Snacks und Softdrinks bei mir lassen. Unterlässt du das, bleiben die Preise eben hoch. Schließlich mache ich als Kinobetreiber mein Geld mit den 75 % BesucherInnen, die 1 bis maximal 3x im Jahr in mein Multiplex-Kino kommen und dann an der Concession-Kasse richtig zuschlagen. Weil sie Kino eben als teuren Spaß begreifen, den man sich mehrheitlich nur ein Mal im Jahr gönnt und dann sind nach der überteuerten Karte für rund 10 € inklusive aller Zuschläge die zusätzlichen 10 € für den Verzehr eben auch drin. Basta!" 
Ein fiktives Selbstgespräch eines Multiplex-Kino-Betreibers - aber sicher nicht aus der Luft gegriffen.


Mit dem CINEtologischen Blaulichtbezirk bildete der Gründer-CINEtologe seit Dezember 2011 dann erstmals auch seine Heimkino-Aktivitäten ab - ein akzeptabler Grund, auch diesen Bereich der Filmwirtschaft hier kurz abzubilden:
Während der Umsatz an den Kinokassen wieder steigt und die kapitalistisch-magische 1-Milliarde-Marke hinter sich gelassen hat, steht das sog. Home Video 2012 prozentual so schlecht da wie seit Jahren nicht mehr (61 % gegenüber 68 % noch 2007) und auch in den reinen Umsatzzahlen (1,587 Mrd. €) war in den vergangenen 5 Jahren nur 2008 noch trüber. Nichtsdestotrotz wächst der Gesamtumsatz (nimmt man den Ausreißer 2009 kurz aus dem Blick) seit 2007 fast kontinuierlich auf 2012 dann 2,613 Mrd. Euro. Feuchte Augen der Trauer muss da rein objektiv also niemand bekommen in den Filmwirtschaftschefetagen...

Kommen wir schließlich noch zum unnötigerweise überdimensionierten "Kino-Dreierlei": Wie der Extra-Studie der FFA zum Kinobesucher von 3D-Filmen 2012 zu entnehmen ist, ist bereits im 3. Jahr seit der 3D-Massenmarkteinführung der Hype auch schon wieder vorrüber:




Von den 132 Mio. Kinobesuchen insgesamt führten nur 27 Mio. in einen 3D-Film - im Vergleich zu 2011 ist das bei den um 7 % auf 106 Mio. angewachsenen 2D-Besuchen ein nicht zu unterschätzendes Minus von 2 Prozent für das 3D-Kino! Der 3D-Anteil liegt nur noch bei 20 % (2011: 22 %).
Das klingt dann euphemistisch ausgedrückt so:
Auch in 2012 spielte der Besuch von 3D - Filmen eine wichtige Rolle für den Kinobesuch. 27 Mio. gelöste Kinotickets und damit jeder fünfte Besuch (20%) entfielen auf einen 3D - Film.
Erwartbar ist dann auch das 3D-Umsatzminus von 1 % auf 268 Mio. trotz um 8 % gestiegenem Anteil an den GesamtbesucherInnen - das liest sich dann wie folgt:

3D - Filme generierten in 2012 268 Mio. € Umsatz und damit 1 % weniger als 2011 (Gesamtbesucher: +8%). Der Besuch von 3D - Filmen stellte 26% des Umsatzes an den Kinokassen.  

Während der 2D-Umsatz (in Relation) mal eben zweistellig wächst (+ 17 %), steigen neben den 2D nun auch die 3D-Preise deutlicher:
Für den Besuch eines 3D - Filmes zahlte der Kinobesucher im Schnitt 10,05 € und somit 2% mehr als im Vorjahr. Dabei lag der Eintrittspreis 2,30 € über dem durchschnittlichen Eintrittspreis des Jahres 2012.
Bei 18,83 € liegen die durchschnittlichen Ticketausgaben im 3D-Kinosegment mittlerweile - wer es mag...
Was man verständlicherweise betont wissen will:
Der Anteil derjenigen, die ausschließlich für einen 3D-Film ins Kino gehen, lag 2012 bei 12%. Genauso viele 3D-Besucher wurden erst durch 3D zu einem Kinobesuch mobilisiert.
Auch klar muss aber sein:
Die 3D-Besucher bleiben weiterhin sporadische Kinogänger (68%).
Nur 1 % dieser für das dreidimensionales Sehen unnötigerweise zusätzlich bebrillten Kinogänger kann als intensiv bezeichnet werden. Das sieht dann grafisch im direkten Vergleich zu 2D so aus:



 
Was der Gründer-CINEtologe an dieser Stelle allerdings eingestehen muss: Will er jene Filme sehen, die er sich vorgenommen hat (und das sind immerhin im CINEtologischen Kinojahr 2014 wieder nur überschaubare, aber dennoch Glorreiche 7), kommt er auch in diesem zweiten G7-Anlauf nicht mehr drum herum, sich eine solche drei- wie überdimensionierte Scheuklappe selbst aufzusetzen...

An dieser Stelle daher nochmals sein Plädoyer: Wer drei Dimensionen braucht, um ins Kino gelockt zu werden, der braucht auch kein Kino! Der oder die soll es sich Zuhause vor dem eigenen 3D-Flachbildschirm gemütlich machen und nicht den anderen, ernsthaft am Kino interessierten Besuchern damit erhöhte Preise ohne (zumindest in 95 % der 3D-Produktionen) wirklichen Filmerlebnisgewinn aufbürden!

Donnerstag, 19. Juli 2012

Nolan teilt das CINEtologische Unverständnis für 3D-Hype

Der Gründer-CINEtologe bekommt quasi prominente Unterstützung für seine absolute Skepsis gegenüber der 3D-Technologie und ihrer unverhältnismäßigen Anwendung im Kino: Von niemand geringerem als Christopher Nolan! Der Batman-Regisseur hat in einem Interview (das auf Filmstarts.de von Samuel Auer in Auszügen wiedergegeben wird) zu Protokoll gegeben, dass er
noch nie jemanden getroffen[... habe], der dieses Format wirklich mag.
Solche Kinogänger hat der Gründer-CINEtologe zwar schon getroffen - allerdings sind es selten Menschen, die sich mehr als zwei Mal pro Jahr im Kino blicken lassen. Also wohl kaum die Art Besucher, deren Konsumverhalten für eine langfristige Ausrichtung der Kinobranche ausschlaggebend sein sollte...
 
Weiter gibt Nolan an
sicher nicht in einem anderen Format drehen[... zu wollen], nur um mehr Geld von den Leuten für Kinokarten verlangen zu können.
Damit gehört er wohl auch eher zu einer Minderheit seiner Zunft, da Erfolg in der Filmindustrie eben nicht an den reinen Ticketverkäufen, sondern an deren Geldwert, d.h. an den Einspielergebnissen, gemessen wird.
  
Bei Filmstarts.de (genauer: Carlotta Frommer) erklärte man noch am 16. April 2012 Nolan auch wegen solcher Ansichten (damals einem Interview mit der Director's Guild of America entnommen) zum Traditionalisten. Zu diesem Zeitpunkt wurde Nolan mit den Worten
3D ist eine Fehlbezeichnung. Filme sind bereits in 3D
zitiert.
Wenn eine ganze Branche mittels einer billigen Plastik-Brille und Stereoskopie versucht, sich über Eintagsfliegen unter den KinobesucherInnen wieder umsatztechnisch aufzupeppeln, dann wird diese richtige Einschätzung Nolans (schließlich kann jeder gesunde Mensch den durch die 3D-Technologie imitierten Eindruck räumlicher Tiefe auch einem gut gefilmten zweidimensionales Bild entlocken) wohl kaum von den Filmstudios und Multiplex-KinobetreiberInnen geteilt werden.   

So lässt Filmstarts.de dann auch im aktuellen News-Meldung verlauten, dass

Nolan [... angesichts seiner Begeisterung für die 3D-Nutzung im Film Der große Gatsby von Regisseur Baz Lurman u.a mit dem Darsteller Leonardo DiCaprio] also nicht komplett gegen 3D, aber möchte keinen Film in dem Format drehen, wenn es nicht die Story unterstützt.
Es kann aber sicherlich festgehalten werden, dass der mittlerweile häufig auf Kinoplakaten und am Ende von Kinofilmtrailern zu lesende Satz In ausgewählten Kinos auch in 2D bei Herr Nolan wohl ähnliche "Begeisterungsstürme" auslöst, wie beim Gründer-CINEtologen (Achtung: Dieser Satz enthält Ironie!). Ersterer appelliert laut Filmstarts.de im besagten aktuellen Interview dann auch an das Publikum, die Filmindustrie wissen zu lassen, wie es Filme tatsächlich sehen will. Letzterer tut dies in gewissen Abständen in diesem Blog.

Freitag, 29. Juni 2012

Kino: The Amazing Spider-Man (29.06.2012)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:

Darauf hat der Gründer-CINEtologe lange gewartet: Ein Reboot einer Comic-Verfilmung, die seiner Meinung nach zwar von Anfang an viel Potenzial hatte, der es aber in jedem Fall aber an einem passenden Hauptdarsteller mangelte. Dass er mit Tobey Maguire "spinnefeind" gewesen wäre, kann nun auch nicht gesagt werden. Zumindest das CINEtologische Ehrenmitglied weiß aber aus dem Nähkästchen zu plaudern, was dieses Unbehagen seitens des Gründer-CINEtologen angeht...

Nun ist es nicht so, dass Andrew Garfield (auf dem Radar spätestens seit seiner Rolle in The Social Network) die perfekte Besetzung wäre. Er spielt - den durch ihn leicht verjüngt wirkenden - Peter Parker allerdings deutlich weniger "nerdig" und sehr viel charmanter. Dass die Rolle hingegen wieder zu sehr ins teilweise zu gewollt humorvolle gepresst wurde, muss in der Tat nicht jedem gefallen.
Dass mit Emma Stone (u.a. The Help, Freunde mit gewissen Vorzügen, Crazy, Stupid, Love., Einfach zu haben oder Zombieland) die vom späteren Spider-Man umschwärmte Mitschülerin nicht nur schmückendes Beiwerk ist, liegt weniger an der Drehbuchkonzeption, sondern vielmehr an ihr selbst.
Das Klischee der stammelnden verliebten Teenies auf dem Schulflur setzen die beiden talentierten Darsteller dann auch eher mit unfreiwillig komischem Erfolg um - das will einfach nicht zu den beiden passen.

Marc Webb (zuvor v.a. Regisseur für Musikvideos) legt mit diesem Reboot nach (500) Days of Summer erst seinen zweiten Spielfilm vor. Mit diesem sicherte er sich jedoch gleichzeitig auch eine Option für zwei Fortsetzungen, die angesichts des finanziellen Erfolgs des ersten Teils wahrscheinlich sind.

Echte Neuerungen sind vorhanden (Stichwort: Lizard aka Die Echse), einige Elemente werden alternativ erzählt oder betont. Die Offenbarung des parallelen Spinnendaseins gegenüber Gwen ist letztlich nicht überhastet, sondern entspricht der Art und Weise, wie die Rolle von Miss Stone angelegt ist.

Dem Gründer-CINEtologen wurde mit diesem vierten Spider-Man jedenfalls erstmals ein Zugang zu dieser Marvel-Figur eröffnet und das erlaubt dann auch eine 5-Sterne-Wertung.

Donnerstag, 26. April 2012

Kino: Marvel's The Avengers (26.04.2012)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

So groß die Zweifel von Seiten des CINEtologischen Ehrenmitglieds an der Neubesetzung des Hulks mit Mark Ruffalo (zuvor u.a. zu sehen in ) auch waren - aus der Kinosesselperspektive verflogen sie wie der gigantische Flugzeugträger, der sich in die Luft aufschwingt.

Das Marvel'sche Comicheldenensemble aus Iron Man, Hulk, Thor, Captain America, Hawkeye und Black Widow plus Nick Fury wurde für nicht weniger als 220 Mio. U.S. $ bis in den abgelegendsten  Kamerawinkel hinein herausragend inszeniert. Das Avengers-Drehbuch beweist, dass die Zusammenführung von per se eigenständigen HeldInnen zu keiner (Achtung: Anspielung!) wild zusammengewürfelten, ungeschickt konstruierten WTF-Spende verkommen muss.

Tony Stark, gespielt von Robert Downey jr., tut sich ein weiteres Mal durch Dialog-Sahnehäubchen hervor, die v.a. sein Ego, seinen Stil, seinen Anzug und das Verhältnis zu seinen sozialen, wenn auch diesmal z.T. extraterrestrisch-heidnisch-göttlichen, gammastrahlenbelasteten und U.S.-gestrigen humanoiden Kontakten betreffen.
Im Zusammenhang mit dem bislang nur angedeuteten, alles überragenden Cast sollten neben der in dem schwarzen Anzug nochmal gesteigert attraktiven Scarlett Johansson, der ebenfalls ausgesprochen ansehnlichen und begabten Gwyneth Paltrow, der als Robin aus HIMYM (How I Met Your Mother) berühmt gewordenen Cobie Smulders (abseits davon u.a. noch zu sehen gewesen in Walking Tall - Auf eigene Faust mit Dwayne "The Rock" Johnson), Jeremy Renner (spätestens bekannt seit Tödliches Kommando - The Hurt Locker), Chris Evans (die Fackel aus Fantastic Four), Chris Hemsworth und dem unnachahmlichen Samuel L. Jackson.

Die durch die Abspann-Teaser der - den Avengers vorangegangenen - Marvel'schen Einzelheldensagen generierte Vorfreude steigerte sich CINEtologen-übergreifend in pure Begeisterung über das, was Regisseur und Drehbuchautor Joss Whedon (bislang eher Autor und Regisseur von Serien wie Buffy und Angel) zusammen mit seiner Crew, aus der der Gründer-CINEtologe aus. o.g. Gründen v.a. noch den Mann mit der Kamera, Seamus McGarvey (u.a. ...und dann kam Polly sowie Abbitte), lobend erwähnen möchte, hier auf die Leinwand brachte. Ganz [... hier stünde ggf. eine durch den Leser selbst assoziierte, etwaige Steigerung ...] großes Kino mit Stil und Raffinesse.    

[Der Gründer-CINEtologe möchte es an dieser Stelle einerseits nicht unerwähnt lassen, dass nach der - der Überlänge geschuldeten - Pause von Seiten des Vorführers bzw. der Vorführerin am Projektor im CineStar Neubrandenburg äußerst nachlässig gehandelt wurde, sodass fast 5 Minuten des Films hinter einem noch geschlossenen roten Vorhang und ohne Ton abliefen! Und selbst - als dies nach Beschwerden der Zuschauer doch noch bemerkt wurde, sich der Vorhang öffnete und der Ton wieder einsetzte - dann wurden nicht etwa die verpassten ca. 5 Minuten erneut gezeigt, sondern unvermindert fortgesetzt, als hätte es die Panne nicht gegeben! Und dafür legte man zuvor immerhin nicht weniger als 12 Euro (inkl. Loge und Überlänge, aber ohne 3D-Brille) in die Kinokasse!
Andererseits möchte der Gründer-CINEtologe insbesondere der nach der Vorführung anwesenden und sich der z.T. lautstark geäußerten Kritik durch einige Kinobesucher gestellten Dame von der Kasse für die unkomplizierte Ausstellung einer Freikarte für einen 3D-Film der Wahl danken. Das entschuldigt zwar nur bedingt die - auch nicht zum ersten Mal erlebte und bei entsprechender Sorgfalt durchaus vermeidbare - Panne bei einer Filmvorführung, die in diesem Fall auch noch am Tag des deutschen Kinostarts auftrat, aber das persönliche Verhalten besagter Dame war zumindest korrekt.

P.S.: Der oben aufgezeigte Schnappschuss der Kinokarte entstand kurz vor dem Tausch gegen eine Freikarte. Der Gründer-CINEtologe bittet die niedrige Qualität zu entschuldigen.]

Sonntag, 1. April 2012

Kino: Zorn der Titanen (01.04.2012)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:

Nachdem der Zorn des Gründer-CINEtologen über den von Louis Leterrier (u.a. The Transporter 1 und 2 sowie Der unglaubliche Hulk) entfachten - und v.a. optisch unverkennbar verlorenen - Kampf der Titanen nun auf den Monat genau 2 Jahre Zeit hatte, um zu verebben, schickte sich dann also Jonathan Liebesmann (zuletzt auf dem Regiestuhl von World Invasion: Battle Los Angeles) in diesem Jahr also an, dem einen Zorn der Titanen entgegenzusetzen.

In den zwei Jahren scheint zumindest Geld für eine visuelle Schönheitskur in die Hand genommen worden zu sein. Mit Liam Neeson und Ralph Nathaniel Twisleton-Wykeham-Fiennes sind dann auch schon die wichtigsten, wenn auch nicht Haupt-, Darsteller genannt. Wieder nicht wirklich überzeugen können Sam Worthington und noch weniger der neu eingeführte schottische 14-jährige Jungdarsteller John Bell (derzeit übrigens auch zu sehen in Battleship) in seiner Rolle als Helius. Und dann nimmt man dem männlichen Publikum auch noch die - wenn auch vom Drehbuch her im ersten Teil z.T. haarstreubend angelegte - Figur der Io in Person von Gemma Arterton. Keine gute Idee.

Alles in allem jedoch ein äußerlich netter anzusehendes Machwerk, dass sich jedoch über eine mit durchschnittlichen (erwartbar ins Setting passenden) Dialogen durchzogene mittelmäßige Story mit überschau- bzw. übersehbarem Nachhaltigkeitswert nicht hinausbewegt.

Und sich in Gefahr begebend, sich zu wiederholen, fragt der Gründer-CINEtologe: Braucht er/sie/es dafür im Speziellen und auch ganz generell wirklich 3D?! 

Freitag, 23. Dezember 2011

Kritik: Der gestiefelte Kater (20.12.2011)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:

"Ach du dickes Ei!" möchte man ausrufen, wenn man den Kinosaal nach der Vorstellung des Shrek-lich (angeblich ein Prequel zu Shrek 2) Akzent-uierten Katers in Stiefeln verlässt: Gemeint ist damit jenes vermenschlichte Ei Humpty Dumpty (das seine Schöpfung übrigens einem englischen Kinderreim verdankt und in einer deutschen Übersetzung als Goggelmoggel bezeichnet wird), dem der wohl ewige Raab-Assistent Elton seine für den Gründer-CINEtologen (vor dem Blick in den Abspann o.ä.) heraushörbare Stimme lieh.

Wenn man es philosophisch betrachten möchte, könnte man in Humpty Dumpty durchaus die Zerbrechlichkeit von Freundschaft hineininterpretieren. Angesichts der Anleihen, die das Drehbuch an verschieden Märchen und Erzählungen (vom ursprünglich Jack genannten Hans und die Bohnenranke über den Grimmschen Der gestiefelte Kater) nimmt, wäre das aber deutlich zu tief geschürft. Der Film selber hält sich eher an der Oberfläche (kurzzeitig auch über den Wolken) auf - die aberhin ist pixelpoliert, detailreich... und das trotz kostensparendem Produktions-Outsourcing nach Indien.

Chris Miller (Regie )und Guillermo del Toro (Ausführender Produzent) haben ohne Frage ein optisch sehr gelungenes Spin-off der Geschichte rund um den grünen Oger, geschaffen. Es dürfte mit seinen kuscheltierartigen Charakteren die kleinsten Zuschauer sicher in den Bann ziehen - für jene, die ohne Kindersitz über den Kinosessel des Vordermanns bzw. der Vorderfrau sehen können, hätte es wahrscheinlich etwas mehr Drehbuchtiefe und dramaturgischer Wendigkeit bedurft.

Kritik: Krieg der Götter (24.11.2011)

[... wird zeitnah nachgetragen ...]

Donnerstag, 17. November 2011

3D expandiert nach Waren (Müritz)

Der Expansionsdrang der drei cinematischen Dimensionen ist ungebrochen - nun drängt man offenbar auch an den größten Binnensee Deutschlands: Die Müritz.

Screenshot des Filmprogramms auf der Internetseite des CineStar Waren (Müritz)
vom 17.11.2011 gegen 14:53 Uhr
Der oben abgebildete Screenshot belegt, dass man laut dem Filmprogramm des CineStar Waren (Müritz) vom 17.11.2011 für den 23.11.2011 drei Vorführungen des Films Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn  plant - in 3D, wie uns die Ergänzung am Ende des Filmtitels sowie das Logo in der rechten Ecke signalisieren dürfte.

Da der Gründer-CINEtologe dieses Lichtspielhaus als sein neues Stammkino ansieht, kann ihn dieser Schritt von Kinoleiter Ronny Speckter nicht kalt lassen. Knapp 21.000 Einwohnern (Stand vom 31.12.2010), die zum potenziellen Kinobesucher taugen könnten, werden in 3 Kinosälen nun sowohl Filme in 2D als auch in 3D geboten. Die Preise für reguläre 2D-Vorführungen sind schon vor Monaten vorausahnend angehoben worden.

Der Gründer-CINEtologe kennt die erkennbar niemals ruhende Hand an der Preisspirale nur zu gut aus Neubrandenburg - Erfolg oder Misserfolg der 3D-Technologie werden sich für Stammkunden immer an den Preisen für eine normale Kinokarte ablesen lassen.

Nichtsdestotrotz ist es dem Gründer-CINEtologen ein besonderes Anliegen, der Theaterleitung des CineStar Waren (Müritz) neben dieser deutlichen Skepsis gegenüber der 3D-Einführung ebenfalls mitzuteilen, dass die dortige Kinofilmreihe am Montag und Donnerstag, CineArt, ihm mit einer oftmals sehr gelungenen Filmauswahl wirklich große cineastische Freude bereitet. Daran sollte auch dann festgehalten werden, wenn einer der drei Säle mit 3D-Technologie ausgestattet wird...

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Im Blickpunkt:Film steht: Bilanz des dritten Kino-Quartals 2011

Beim Blickpunkt:Film sieht man das Kino in Deutschland "2011 weiter auf Kurs": Von den insgesamt 693,5 Mio. Euro im Verlauf des Jahres wurden 261,1 Mio. im dritten Quartal erwirtschaftet. Verglichen mit den Vorjahren (Stand 2009 sowie 2010 im 3. Quartal: knapp 660 Mio. €) verzeichnet man damit ein Plus von 5 Prozent.

Wenn diesen bislang eingespielten fast 700 Mio. Euro lediglich 91 Mio. verkaufte Kinotickets gegenüberstehen, lässt sich schon einmal erahnen, dass wohl am ehesten damit zu rechnen ist, die Marke von 126,6 Mio. Tickets aus dem Jahr 2010 annähernd wieder zu erreichen.

Das Ergebnis von 2009 (146,3 Mio.) ist damit in weite Ferne gerückt.
Darüber sollte sich die (deutsche) Kinowirtschaft jedoch mit - aufgrund des anhaltenden 3D-Preistreibens - zumindest über der 900-Millionen-Marke gefestigten Umsatzzahlen (2009: 976,1 Mio. €; 2010: 920,4) hinwegtrösten können.


Für den Gründer-CINEtologen bieten solche Zahlenpräsentationen beileibe keinen Trost, sondern Trauer: Das mittlerweile fast allgegenwärtige 3D (siehe Abb.: so liest man in manch einem Trailer bereits: In ausgewählten Kinos auch in 2D) hat nicht etwa die von ihm so hoch gehaltene Kinokultur bereichert, sondern nur die Umsätze der Kinowirtschaft bei schwindenden Besucherzahlen stabilisiert.

Wer sich darüber freut, hat nie etwas für Kino übrig gehabt - außer das (in immer größeren Mengen zwingend benötigte) Geld für die Kinokarte.

Montag, 23. Mai 2011

Kritik: Priest (17.05.2011)

CINEtologisches Fazit:

[... wird zeitnah nachgetragen ...]

Kritik: Thor (03.05.2011)

CINEtologisches Fazit:

[... wird zeitnah nachgetragen ...]

Mittwoch, 23. Februar 2011

Kritik: Tron Legacy 3D (28.01.2011)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:

Ich bin ein User - ich improvisiere!

Nicht das erste und wohl garantiert auch nicht das letzte Sequel, dessen Vorgänger mir bis zum Zeitpunkt des Kinobesuchs nicht unter die Augen kam.

Optisch wie musikalisch bietet das Vermächtnis von Tron das, was man durch Trailer und realistische Betrachtung des CGI-Möglichen erwarten durfte: Leuchtspur-Future-Vehikel, hautenge Kleidungsstücke, ein ordentlich federndes Soundbett und ein bisschen Entwickler-Nerdtum.

Darüber hinaus verliert sich der Film jedoch in einer virtuellen Welt, in der User und Isomorphe Anomalien (kurz: Isos, einer von den verbliebenen hatte die - nicht nur kostümbedingt - sehr schön anzusehende weibliche Körperform von jener - von Dr. House auf die Zahl 13 reduzierten - Olivia Wilde angenommen) auf einer erweiterten Roten Liste der bedrohten Arten gelandet sind.
Dem Zuschauer ergeht es dabei wie dem o.g. User im Film: Er muss improvisieren, wenn er sich den Sinn hinter dem - wahrscheinlich auf eher dürftig beschrieben Drehbuchseiten basierenden - Leinwandgeschehen erschließen gewillt ist. Oder er lässt sich schlicht durch seine 3D-Brille hindurch blenden - und sich das gefallen.


CINEtologisches Ehrenmitglied gibt 5 Sterne

Stimmen aus der Blog-Coop-osphäre:
CharlesDexterWard: 8/10
ChristiansFoyer: 6/10
Frau Flinkwert: 8/10
Moviejones: 7/10
@CineKie: 7/10
Filmfreek: 6/10
NEGATIV: "Tron: Legacy ist mäßiges Blockbusterkino, streckenweise mehr Musikvideo denn Spielfilm, das weder auf technischer noch auf inhaltlicher Ebene voll überzeugen kann. Der Kevin Flynn von heute ist dann doch eher Mark Zuckerberg."
filmtogo: "Die 2010er [...] Version von ‚Tron‘ macht Spaß, weiß zu unterhalten, bietet atemberaubende Bilder und einen einmaligen Soundtrack. Hier funktioniert das Zusammenspiel von allen Elementen. Da kann man auch darüber hinweg sehen, dass eines der typischsten Disney-Elemente fehlt."
Indy: 6/10