Dienstag, 25. Mai 2010

FFA-nalyse: Der Kinobesucher 2009 - unter der Lupe der FFA

Die FFA (Filmförderungsanstalt) hat ihre neue Studie im April 2010 veröffentlicht, die den "Kinobesucher 2009" unter die Lupe nimmt.

Seit mittlerweile 18 Jahren veröffentlicht die FFA ihre Studien über die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten. Seit 2004 werden die Zahlen in Form einer Präsentation herausgegeben.

Ich möchte euch an dieser Stelle die (in meinen Augen) zentralen Erkenntnisse aus dieser aktuellen Studie wiedergeben - teils als Zitate aus der Analyse, teils als Interpretation.
Beginnen wir mit der Besucherzahl: 30.800.000 Besucher mit 146.000.000 Besuchen - und einem unfassbaren Umsatz von 974.000.000 €.
Die FFA konstatiert mit folgenden Worten:

Das Jahr 2009 lockte 13,1% mehr Besucher in die Kinos und erwirtschaftete 22,8% mehr Umsatz als das Kinojahr 2008.
Die Anzahl der Besuche pro Kopf lag mit 4,7 ebenfalls über dem Wert in 2008.

Das sind die nackten Zahlen eines mehr als erfolgreichen Jahres 2009 für die deutsche Kinolandschaft.
Die 4,7 Besuche pro Kopf können dem Gründer-CINEtologen selbstverständlich nur ein müdes Lächeln abgewinnen - hat er doch 2009 seinen Stammkinos immerhin 55 Besuche (immerhin mehr als 1170% über dem Durchschnitt!) abgestattet.

Nun schärfen wir den Blick, dann stellen wir u.a. folgendes fest:

Im Jahr 2009 gingen wie in den Vorjahren mehr Frauen als Männer in deutsche Kinos. [...] Das Geschlechterverhältnis bleibt weiterhin ausgewogen mit Tendenz für die weiblichen Kinobesucher. Der Frauenanteil lag im Jahr 2009 bei nunmehr 56%. Damit hat sich das Geschlechterverhältnis in den letzten 10 Jahren umgekehrt. 2000 lag der Männeranteil noch bei 52%.
Das Durchschnittsalter des Kinobesuchers stieg leicht auf 33,6 Jahre. [...] Den größten Besucheranteil stellten auch 2009 die 20 bis 29 Jährigen mit 26%. Fast ein Viertel der Kinobesucher (24%) waren Jugendliche bis 19 Jahren. Im Zeitverlauf der letzten zehn Jahre ist die Zahl der 20 bis 29 jährigen Kinobesucher jedoch enorm gesunken. Im Vergleich zu 2000 gingen 2009 37% weniger Twens ins Kino.

Für mich in diesen Studien immer besonders interessant:



Diese Abbildung zeigt, dass die Gruppe der intensiven Kinogänger (welcher sich der Gründer-CINEtologe zugehörig fühlt und zu der er sich mit deutlich mehr als 7 Kinobesuchen pro Jahr ohne Zweifel zählen darf) von 12 auf 13% und gleichzeitig der Umsatzanteil dieser Gruppe von 42 auf 44% angewachsen ist. Damit gehört der Gründer-CINEtologe weiterhin der umsatzstärksten Gruppe der Kinogänger an!

Die 20 bis 29 Jährigen sind weiterhin die aktivsten Kinobesucher. Sie stellten 2009 36% der „intensiven Kinogänger“ mit mehr als 7 Besuchen.

Es wird erneut klar, dass jede Relativierung der Bedeutung von Stammgästen jeder Grundlage entbehrt.

Nun aber zu einem Thema, bei dem ich als Kinoblogger, der für jeden Kinobesuch den vollen Ticketpreis zahlen muss, besonders sensibilisiert bin: Die Preisgestaltung

Der durchschnittliche Eintrittspreis für einen Kinobesuch lag bei 6,67 €.

Das ist der höchste Stand seit 2000 (damals: 5,41 €)!

26% der Kinobesuche in 2009 kosteten mehr als 7,51 €.
Lediglich 2% erforderten weniger als 3,50 €.

Nun hat der Gründer-CINEtologe in der aktuellen Studie zu seinem Entsetzen entdeckt, wie dieser stetige Anstieg der Kinokartenpreise wortwörtlich "aus dem Bauch heraus" gerechtfertigt wird:

Mit Zunahme des Eintrittspreises erhöhen sich die durchschnittlichen Ausgaben für Verzehr. Die Zahl der Besucher, die Geld für den Verzehr ausgeben, erhöht sich mit Anstieg des Eintrittspreises. [Man kommt zu dem Schluss:] Ein niedriger Eintrittspreis animierte auch 2009 nicht zu höheren Ausgaben.
Dabei wurde generell in Kinos mit höheren Eintrittspreisen auch in 2009 proportional mehr für den Verzehr ausgegeben.

Wie ich schon über u.a. Identi.ca dazu anmerkte:
Nur weil die Leute bei einem hohen Eintrittspreis eher bereit sind, Popcorn etc. zu kaufen, muss der Gründer-CINEtologe sowie jener der CINEtologischen Bewegung nahe stehenden Personenkreis mehr Geld für die Kinokarte ausgeben?! Bin nur ich der Meinung, dass das ganz klar in die falsche Richtung geht und inakzeptabel ist?!

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