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Donnerstag, 23. Dezember 2010

Kritik: Meine Frau, unsere Kinder und ich (23.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Du hast mir gesagt, dass sie Potenzmittel verkauft! Du hast nicht gesagt, dass sie selbst eines ist!

Mit diesem Zitat dürfte die (Neben-)Rollenbeschreibung von Jessica Alba recht treffend formuliert sein, der als Andi Garcia etwas zu sehr die Pferde durchgehen... aber verzeihen wir ihr das? Na sicher!

Gaylord Focker, Ober-Focker oder schlicht Greg Focker? Im dritten Teil der Familienkonfrontationstherapie mit den Focker's und den Byrnes zieht der sog. Kreis des Vertrauens weite Kreise: Es geht nun gleich um das Byrne'sche Patriarchat an sich!

So viel Selbstbewusstsein Ben Stiller in seiner Rolle als Gaylord „Greg“ Focker auch getankt haben mag - er kommt schlicht nicht an den heimlichen Hauptdarsteller Robert De Niro als Patriarch Jack Byrnes heran, der hier die (Achtung: Anspielung!) (Mess-)Latte aber auch ordentlich hoch hängt. Aber auch die Nebenrollen von Barbra Streisand und Dustin Hoffman kommen sehr schön zur verdienten Geltung.

Ich für meinen Teil habe nun den für mich krönenden Abschluss einer Triologie gesehen, die nicht zwingend um weitere Episoden aus dem Leben der beiden (wenn auch zugegeben:) liebgewonnenen Familien ergänzt werden muss. Wirklich nicht, so gut es auch gemeint sein mag, werte Damen und Herren von Universal, Paramount, DreamWorks, Relativity Media, Tribeca und Everyman. Aber wenn Mr. De Niro unbedingt drauf besteht, seine Paraderolle fortzuführen... wer weiß, wer weiß...

CINEtologisches Ehrenmitglied meint:
Dieser Film hat meine Lachmuskeln gefockt!
6 Sterne

Kritik: The Tourist (19.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Fuck... Sie sehen so ausgehungert aus! -  
Sie meinen sicher "ausgezeichnet".

Ich möchte voranstellen, dass ich mich den scheinbar grassierenden negativen bis vernichtenden Kritiken sowohl aus den USA als auch aus Deutschland nicht anschließen kann - vor allem, was das Zusammenspiel der Hauptdarsteller angeht.

Wenn man bedenkt, dass Tom Cruise für die Rolle des Frank Tupelo vorgesehen war, bin ich ausgesprochen dankbar für die Konstellation Jolie-Depp. Und für mich war es eben diese Kombination, die den Plot-Twist am Ende möglich gemacht hat.
Oben genanntes Zitat aus dem Film steht aber auch stellvertretend für einen Eindruck, den ich über die gesamte Laufzeit hinweg nicht los wurde: Ist Mrs. Jolie wirklich schon so unheimlich abgemagert?

An der handwerklichen Arbeit des Herrn von Donnersmarck besteht für mich ehrlich gesagt noch ein viel geringerer Zweifel, da ich die kritisierten Längen und Actionunterbrechungen als Zuschauer dankbar entgegengenommen habe.

Addiert man dazu die kameratechnisch hervorragend eingefangenen Bilder von Venedig, komme ich auf eine CINEtologische Sternenzahl von 5, die "schwächliches deutsches Hauptabendfernsehen, in das sich irritierenderweise Hollywood-Stars verirrt haben" beim besten Willen nicht erreichen würde.

Kritik: Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte (18.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Eine Erkenntnis: Wenn im Trailer die Animationen bis auf zwei Ausnahmen lieblos wirken, werden sie es im fertigen Film mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (leider) auch sein.

Die Chroniken von Narnia sollten ein verfilmtes Abschlusskapitel bekommen - und das haben sie. Sogar mit einer moralischen Schlusszene (bzw. in meinen Ohren sogar mit religiösen Anwandlungen) am Ende der Welt von Narnia. Die Metapher vom mutigen Löwen ist mir zwar bereits seit dem Zauberer von Oz vertraut, fühlt sich aber auch in diesem Kontext gut an.

Was sich hingegen furchtbar anfühlte und kaum mit anzusehen war: Bis auf Reepicheep und Aslan, die im CGI-Budget wohl fest eingeplant waren oder noch aus den anderen Teilen recht günstig zur Verfügung standen, mussten alle anderen Animationen scheibar in der Sparflamme geschmiedet werden. Ein trauriger Anblick für jemanden, der zumindest den ersten Teil gemocht hat.

So schön es ist, zu sehen, wie Lucy (gespielt von der mittlerweile 15-jährigen Georgie Henley) erwachsen wird und ihren Schwesterkomplex ablegt, so bedauerlich ist es, das Disney nach zwei Teilen die Produktion nach Streitigkeiten an 20th Century Fox abgibt und mit ansieht bzw. uns mit ansehen lässt, wie der doch sicher als krönender Abschluss geplante dritte Teil unter neuer Regie (Michael Apted statt wie bisher Andrew Adamson) und mit offenbar weniger Budget für die Animationen vor sich hin dümpelt.

Kritik: Ich sehe den Mann deiner Träume (17.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Der Originaltitel You Will Meet a Tall Dark Stranger erfasst die Zweideutigkeit, mit der im Film vom großen schwarzen bzw. dunklen Fremden, den wir alle irgendwann treffen, gesprochen wird, um so viel besser als die deutsche Übersetzung, die sich zu einseitig gibt. Woody Allens 41. Regiearbeit, zu der er auch noch das Drehbuch schrieb, sprüht nur so vor Leben, während es noch im selben Moment mächtig nach Alltag stinkt.

Ihr müsst den vorangegangenen Satz nicht sofort als Kompliment verstehen - auch wenn er so gemeint ist. Allens Charaktere stehen mitten im Leben und fühlen sich authentisch an. Vor allem Naomi Watts als Sally und Sir Anthony Hopkins als ihr Vater Alfie scheinen befreiter vor der Kamera agieren zu können als in den üblichen Hollywood-Rollencorsagen. Mutter Helena (gespielt von Gemma Jones) und ihr Trösterchen-Problem zieht sich wie ein roter Faden durch die Story, in der Liebe im Speziellen und das Leben im Allgemeinen nahezu ohne Maskenbilder auskommen müssen.

Die Fensterszenen, in denen Roy (Josh Brolin) erst die schöne Unbekannte in der Wohnung gegenüber erspäht, um später aus deren Fenster in seine ehemalige Wohnung zu blicken, in der sich seine Ex-Frau gerade ihrer Kleider entledigt - in solchen Filmmomenten weiß man wieder, wofür man so viel Zeit in Kinosälen verbringt.

Kritik: Megamind (15.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Wer oder was entscheidet über gut und böse: Die Familie? Die Ersatzfamilie? Die Umwelt? Der Einzelne?
DreamWorks ist in seinem neuen computeranimierte Kinofilm näher darauf eingegangen.

Manchmal fallen das Gute und das Böse sprichwörtlich vom Himmel. Besonders dann, wenn die zwei Heimatplaneten von einem Schwarzen Loch geschluckt wurden. Und mit ihnen die Eltern. Auf der Erde angekommen könnte die Ausgangssituation kaum unterschiedlicher sein: Der eine landet bei liebevollen Eltern, der andere zwischen Knastbrüdern...
Die Hauptcharakterschöpfungen, die uns hier präsentiert und von Bastian Pastewka (Megamind) und Oliver Welke (Metroman) überzeugend synchronisiert werden, sind sympathisch und sowohl in der Konstellation zueinander als auch in der Interaktion mit ihrer Umwelt - allen voran: Roxanne Ritchi - herrlich komisch.
Dass die Gefühle für eben diese Frau schließlich die Karten zwischen Schurke und strahlendem Helden neu mischen, überrascht weniger. Dafür aber durchaus hin und wieder der dramaturgische Weg dorthin.

An der Oberfläche ohne erkennbaren Makel, im Inneren zwar nicht neu, aber sehr unterhaltsam gestrickt, hat es Megamind vollbracht, meine vorherrschende Skepsis nach Sichtung des Trailers in Wohlwollen zu transformieren.

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Megamind
wurde für die
nominiert.

Kritik: Rapunzel - neu verföhnt (09.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Einen Film gebührend zu bewerten, von dem man witterungsbedingt von 101 Minuten ca. 40 verpasst hat, maße ich mir nicht an.

Das was ich in dieser mittlerweile 50. Produktion aus der Mickey Mouse-Schmiede zu sehen bekam, war Disney in Reinform: Einladend animiert, detailverliebt, bunt, emotional und selbstverständlich ausgiebig bestückt mit Gesangseinlagen.

Mit dem treuen Chamäleon Pascal und dem ambitionierten Pferd Maximus wurden zwei animalische Sidekicks in Stellung gebracht, die ihresgleichen suchen. An der Seite der klassischen Hauptcharaktere (männlich, draufgängerisch, Schönling im Gegensatz zu weiblich, gefühlsbetont, Schönheit) bestreiten sie ein Abenteuer, dass Actionsequenzen (hauptsächlich Verfolgungsjagden) und gefühlvolle Ruhepole bietet. Erzählerisch wie moralisch erlebt der Zuschauer keine Überraschungen.

Disney - hier wohl am ehesten in Person des Produzenten Roy Conli - perfektioniert in dieser Arbeit von Nathan Greno und Byron Howard (beide: Regie) den klassischen Zeichentrick, indem handgezeichnete Charaktere zum computeranimiertem Leben erweckt werden. Vielleicht ein kleines bisschen zu innovationsscheu, aber zweifellos schön.

Kritik: 22 Bullets (05.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Was erwartet man von einer Filmproduktion, an der Luc Besson beteiligt ist? Richtig, den Namen Jean Reno (richtiger wäre: Juan Moreno y Jederique Jiménez) im Cast. Schließlich sind die beiden seit 1981 befreundet.

Und ohne Frage ist es dieser französische (allmählich) Leinwand-"Alt-"meister, welcher dem wohl kaum neuen Themenkomplex Familie-Mafia-Verrat-Rache die nötige Bissigkeit verleiht: Wie er sich etwa durch Stacheldraht windet, um seinen kleinen Sohn aus den Mafia-Handlanger-Händen zu befreien... so stell' ich mir das vor. Auch seine Dialoge - wieder einmal formidable!

Da sich ein Vergleich zu 96 Hours von Anfang 2009 zumindest für mich nahezu aufdrängt (Kindesentführung + "professionelle" Vergangenheit = beinharte Rache), lassen sich gewisse Abzüge nicht vermeiden - und ich meine nicht jene, die man betätigt, um eine Schusswaffe abzufeuern. Zugegeben, die französische Mafia wird im internationalen Filmgeschäft nicht so häufig in den Fokus gerückt wie ihre russischen und italienischen Konkurrenz. Aber in der hier präsentierten Konstellation hat der scheinbaren Kopf der Organisation schwerste Migräne - irgendwie bezeichnend, oder? Kad Merad spielt seinen Charakter Tony Zacchia ohne Frage mit Überzeugung - aber mir persönlich fehlt ein wirklich ebenbürtiges Gegenüber für Renos Charly Matteï.

Richard Berry, laut Wikipedia bislang auch eher als Schauspieler in Erscheinung getreten (Regiedebüt 2005 mit Black Box), kann mit seiner zweiten Regiearbeit trotz eines erstklassigen Hauptdarstellers und eines Luc Besson (einer der zwei Produzenten) nicht gänzlich überzeugen. Mit einem innovativeren Script (an dem er beteiligt war) hätte das schätzungsweise noch ein paar Nuancen besser laufen können.