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Donnerstag, 31. Dezember 2009

Kritik: Avatar – Aufbruch nach Pandora (26.12.2009)




Fluoreszierende Bildgewalt -
und Pocahontas?



CINEtologisches Fazit:

Nachdem irgendwann tatsächlich ein Trailer im Kino zu sehen war, der einigermaßen ein Gefühl von dem Film vermittelte (ja, ich übe hier heftige Kritik an einem ersten Trailer, der genau zwei Sätze enthielt: „Das ist toll!“ neben dem obligatorischen Off-Stimmen-Gesäusel „Avatar – Aufbruch nach Pandora“), stellte sich doch noch das Gefühl des Sehen-Wollens ein, welches es wesentlich leichter und rationaler werden lässt, Geld für eine Filmvorführung auszugeben.

Und, was soll ich sagen: Ob nun teuer, außergewöhnlich teuer oder der teuerste Film aller Zeiten - das Geld (immerhin bis zu 300 Mio. $) hat den Weg für ein Kinoerlebnis frei gemacht, über den die Volksbanken Raiffeisenbanken (wenn auch nicht ausdrücklich mit Hinweis auf das Kino) so gern in ihrer Werbung reden.

Das Zusammenspiel von Herr der Ringe-Weta, computergenerierten humanoiden Lebewesen und der Schöpfung einer atemberaubend schönen neuen Welt eines fernen Planeten hätte kaum beeindruckender ausfallen können.
Hält man sich die Entwicklungsarbeit hinter dem Drehbuch (Cameron hatte bereits seit 1995 eines in seiner Schublade) und der im Film verwendeten Sprache der Eingeborenen, dann kommt man nicht umhin zuzugeben, dass dieses Filmprojekt neben den unvorstellbaren Kosten eben auch einen gewaltigen Anspruch an sich selbst gestellt hat, der über die gesamte Länge von 161 Minuten zu spüren ist.

Die entscheidenden Anzüge, die gegen eine 7-Sterne-Konstellation sprechen, müssen bei Story (im weitesten Sinne Pocahontas in frischem Gewand und mit blauer statt roter Haut) und Plot (waghalsige Wendemanöver gab es größtenteils nur auf den Rücken des saurierartigen pandoranischen Geflügels) verortet werden.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ******
==================
Schauspieler: *******
Story: ****
Plot: ****
Musik: ******

Der CINEtologische Würdenträger ersten Ranges hat diesen Film ebenfalls rezensiert.

Kritik: Wo die wilden Kerle wohnen (26.12.2009)







Wilde Kerle
mit
weichem Kern






CINEtologisches Fazit:

In einem überdimensionierten und fabelhaft inszenierten Puppenspiel, dem ich dennoch mehr Emotion und Moral abgewinnen konnte, als vielen zweitklassigen Standardproduktionen mit nicht ganz namenlosem Cast, wurde eine Geschichte erzählt, die mit ihrem Kernthema zwar nicht sonderlich einfallsreich, aber mich in ihrer Umsetzung berührt hat.
Ganz ehrlich. Mit Salzwasser. Unter den Augen. Jawohl.

Max (dessen Darsteller im realen Leben ebenfalls diesen Vornamen trägt) hat einen Konflikt veranschaulicht, dem man sich über die sehr unterschiedlichen Riesenwesen aus verschiedenen Perspektiven nähern konnte. Die deutsche Synchronstimme von Jim Carry für den Riesen, der Max' Charakter am nächsten kam, hätte passender nicht sein können.

Es sei an dieser Stelle auch Tom Hanks für seine Beteiligung als Produzent an einem Filmprojekt gedankt, dass vielleicht durchaus mit 6 Jahren gesehen, aber nicht gänzlich erfasst werden kann.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: *****
Story: *****
Plot: ****
Musik: *****

Kritik: Lila, Lila (19.12.2009)








Auf den Schriftsteller in dir reduziert.







CINEtologisches Fazit:

Wenn das Unbehagen des Protagonisten beim Kinobesucher in Reihe E ankommt, dann fühlt es sich sehr echt an: Die Überforderung, die Angst vor der Aufklärung und gleichzeitig der Wunsch, dass die Maskerade fällt.
Und damit hat der Film in meinen Augen ehrlich gesagt bereits seine Hauptaufgabe erfüllt.

Das Zusammenspiel von Daniel Brühl und Hannah Herzsprung in Verbindung mit Henry Hübchen beeindruckt vor allem durch Schlichtheit.
Die Geschichte vom Schriftsteller, der keiner ist und der sich auf dünnem Eis bewegt (siehe treffende Schlittschuhfahrt im Film), funktioniert auch auf der Leinwand, auch wenn es für mich eher ein klassisches Buchthema ist.

Insgesamt für eine deutsche Produktion sehr ansprechend und klischeebefreit.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: *****
Story: *****
Plot: *****
Musik: ****

Kritik: SAW VI (18.12.2009)







I SAW something like a whole season of broken bones, endless streams of blood and overwhelming pain.
I SAW enough.





CINEtologisches Fazit:

Was mir an der SAW-Reihe immer besonders imponierte, war die moralische Note, die sich hinter dem oberflächlich brutalen Spiel von John Kramer verbirgt.
Aber wenn der Hauptcharakter nur noch in Form von Videobotschaften (Osama-Style) und unzähligen Rückblenden zwangsweise in den Film integriert wird, dann geht etwas Essentielles verloren.

Man muss wissen, wann der Bogen überspannt, wann eine Aneinanderreihung von Sequels aus einer Genreinnovation schlichtweg eine ins Kino getragene Serie von (zugegeben immer noch sehr gut gemachten) blutigen Inszenierungen.

Eigentlich findet sich das passende Bild im sechsten Teil selbst wieder:
Das Karussel. Soll heißen: Die Geschichte dreht sich im Kreis, dessen Zentrum jener Herr Kramer alias Jigsaw bildet. Überraschen können an der Dramaturgie eigentlich nur noch die neuerlichen Verbindungen zwischen dem toten Mastermind und den frischen Opfern.

Es reicht. Einfach nicht mehr aus.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ***
===============
Schauspieler: ***
Story: ***
Plot: ***
Musik: ****


Der CINEtologische Würdenträger ersten Ranges hat diesen Film ebenfalls rezensiert.

Kritik: Zombieland (16.12.2009)







Das ultimative Regelwerk für den Zombie-Geplagten von Nebenan.







CINEtologisches Fazit:

Trailer und Meinungen zum Film waren zu gut, als dass ich mich ernsthaft einer eigenen cineastischen Meinungsbildung hätte verweigern können.
Dazu muss man wissen, dass es für mich nichts abgestandeneres, langweiligeres und phantasieloseres gibt, als das untote Pack, welches unter der landläufigeren Bezeichnung „Zombie“ über Kinoleinwände sowie LCD- bzw. Plasmabildschirme läuft.

Das Charakter-Quartett aus dem Looser, dem Tough-Guy und dem Dynamischen Schwesternduo (mit einer kurzen, wenn auch sehr witzigen Gastrolle außerdem: Bill Murray als Bill Murray) hätte bei falscher Besetzung und schlechtem Drehbuch durchaus eine Pleite werden können – überzeugte aber stattdessen auf ganzer Länge. Dem männlichen Kinobesucher dürfte vor allem der Name Emma Stone (im Film: Codename Wichita aka Christa) im Gedächtnis geblieben sein. Nicht zu Unrecht, wenn ich das an dieser Stelle sagen darf.

Storytechnisch wurde der Alltag einer Gruppe verbliebener Lebender im stetigen Survival of Fittest-Battle gegen sehr aufgeweckte und aktive Untote äußerst unterhaltsam verarbeitet.
Hervorzuheben ist die geniale Zombieland-Regelwerks-Visualisierung in Form von verschiedenartig eingefügten und an die jeweilige Situation bzw. Dialogvorlage angepassten Schriftzügen.

Letztlich kann ich sagen, dass dies eine der unterhaltsamsten Zombie-Parodien auf dem derzeitigen Filmmarkt für mich darstellt.

7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: ****
Musik: ****

CINEtologischer Würdenträger Ersten Ranges meint:
Mich hat der Film gefesselt wie kaum ein anderer, denn wer vor dem Hintergrund der Zombisierung der Menschheit eine so abwechslungsreiche, spannende und äußerst humorvolle Geschichte zu erzählen vermag, der hat den Respekt aller CINEtologen verdient. Ich freue mich wirklich sehr auf Teil 2!
7 Sterne

Kritik: Fame (15.12.2009)







Das Musical-Remake, das sich mit dem Gesang zurückhielt.







CINEtologisches Fazit:

Die Gesangs- und Tanzeinlagen, welche die Wortgruppe „Musical-Remake“ zumindest für mich impliziert, waren insgesamt für Augen und Ohren der Zuschauer keine Reizüberflutung wie bei anderen Vertretern des Genre (s. den High School Musical-Dreier), sondern (aus meiner Sicht) passend plaziert und ausgewogen.
Besonders lebhaft in Erinnerung geblieben ist mir die Freestyle-Jam-Session im Speisesaal, mit dem herausragenden weiblichen Gesangspart, der sich im weiteren Verlauf des Films nicht mehr auffinden ließ.

Die von mir bis dato unbekannten Schauspielern verkörperten Charaktere fügten sich in intendierten Heterogenität über die gesamte Länge betrachtet zu einem homogenen Filmbild zusammen, dass nur mit Blick auf Story und Plot wenig nie dagewesenes vorweisen konnte.

Jedes Wertungsteilstück für sich genommen, kämen wir auf max. 4 Sterne.
Dafür, dass sich jedoch die meinem Geschmack sehr nahe kommende Musik nicht – wie in solchen (zumindest den von mir in Augenschein genommenen) Produktionen sonst üblich – in den Vordergrund gedrängt und den Handlungsstrang auch nicht überlagert hat, vergebe ich im Gesamteindruck einen stellaren Bonus.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ****
Story: ***
Plot: ***
Musik: *****

Kritik: Ninja Assassin (11.12.2009)







Als Rache-Kracher angepriesen.
Als Hack'n'Slay-Inszenierung herausgestellt.






CINEtologisches Fazit:

Es war sehr atmosphärisch - besonders der Funkenflug beim Showdown zwischen bösem Meister und gutem Schüler.

Mit der nun nicht wirklich innovativen Story (dubioser Ninja-Meister nimmt Waisen unter seine Fittiche und schmiedet sie dort zu ultimativen Mordwerkzeugen um) und einer schnell durchsichtigen Plot (Flucht-Gefangennahme-Showdown) allein kann man mir keine Mehr-als-3-Sterne-Konstellation aus den Rippen leiern – oder passender: aus dem Fleisch schneiden.

Von digitaler Blutarmut kann jedenfalls keine Rede sein.
Den vierten Stern nur an den Schauspielern festzumachen, würde ihnen auch mehr Ehre zuteil werden lassen, als ihnen gebührt.

Am Ende bleibt es beim Anfang: Die dichte Atmosphäre sichert dem Film einen Platz in der Reihe CINEtologisch achtbarer Filmprojekte.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ****
================
Schauspieler: ****
Story: ***
Plot: ***
Musik: ****

Kritik: Planet 51 (10.12.2009)








Außerirdisches Leben – faszinierend.
Nicht nur aus der Perspektive der Erdbewohner.






CINEtologisches Fazit:

Diese spanisch-britische produzierte Sicht auf die amerikanische Definitionshoheit über Außerirdische aus der Perspektive eines Planeten, auf dem scheinbar die terretrischen 50er Jahre von eierlegenden Wesen durchlebt werden.
Die Xenophobie gegenüber allem, was den eigenen Horizont bzw. Orbit überschreitet, sowie die Fixierung auf den zerstörerischen Aspekt der Ankunft anderer intelligenter Bewohner des Universums auf dem eigenen Heimatplaneten wird als nicht rein irdisches Phänomen präsentiert.

Dieser Film lebt von den Details, sprich: den Anspielungen auf das Amerika der o.g. 50 Jahre mit der cineastisch inszenierten Alien-Paranoia im globalen Rahmen der Blockkonfrontation des Kalten Krieges.
Schon der Titel spielt auf Area 51 an, die sich im Film selbst als Area 9 widerfindet.
Auch die Fahrrad-vor-dem-Mond-Szene aus E.T. soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.

Animationsfilme animieren mich nicht per se zum Kinobesuch – aber mit Liebe zum Detail punktet ein Streifen beim Gründer-CINEtologen eigentlich immer. Punkt.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ****
================
Schauspieler: *****
Story: *****
Plot: ****
Musik: ***

Kritik: Gesetz der Rache (09.12.2009)






Butler gefällig?
Er serviert ihnen eine kalte Rache-Platte
und bringt Schwung ins Action-Genre.





CINEtologisches Fazit:

2007 noch als König Leonidas im Krieg mit den Persern, 2009 als Clyde Shelton im Krieg mit dem amerikanischen Rechtssystem – Gerard Butler macht keine halben Sachen.

Im Wechselspiel mit Jamie Foxx als ehrgeiziger Staatsanwalt Nick Rice auf dem Karrierepfad nach oben wird die Spannung nahezu konstant von einer Plot gehalten, die sich stärker in alle Richtungen windet als einer von zwei Straftätern unter dem „Eindruck“ einer manipulierten Giftspritze.

Ich darf hier ohne den geringsten Zweifel von einem der besten Action-Filme sprechen, die je in mein Blickfeld gerieten. Die Tatsache, dass Herr Butler in der Liste der Produzenten auftaucht, hat mich schon im Kinosessel begeistert - da darf getrost mehr kommen!

Dieser Film hat es verdient, wenn bereits am Startwochenende in den USA bereits mehr als die Hälfte des mit 40 Mio. Dollar bezifferten Budgets wieder eingespielt wurde.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ******
==================
Schauspieler: *******
Story: ******
Plot: *******
Musik: ******

Kritik: ZweiOhrKüken (08.12.2009)

















CINEtologisches Fazit:

Ich bin von Haus aus ein Sequel-Skeptiker. Bis auf The Dark Knight fällt mir keine einzige Fortsetzung ein, die auch nur an einen zumeist genre-richtungsweisenden ersten Teil herankommt. Heute kann ich eine neue Ausnahme von der Regel hinzufügen: ZweiOhrKüken.

KeinOhrHasen war vor meiner Review-Zeit - aber die 7 Sterne (soviel sei an dieser Stelle klar herausgestellt) wären ihm sicher gewesen.
ZweiOhrKüken hatte bereits im Vorfeld (d.h. noch vor der Namensgebung und dem ersten Teaser) in den Reihen der CINEtologen für angeregete Gespräche und teilweise auch für wilde Spekulationen gesorgt.

Nun ist es (= das Küken) da und hat mich wirklich positiv überrascht.
Nur die Schweighöfersche Scheiß-Situations-Szene brachte (neben dem (hoffentlich nur) Filmrollenfehler, der der Kindergartentreppen-Szene einen Hauch von Western-Ambiente verlieh) das in meinen Augen sehr stimmige Bild ein wenig aus dem Gleichgewicht.

Ach ja: Muss ich noch was zum Soundtrack sagen?! Großartig, da hat man wieder einmal Geschmack bewiesen – und meinen getroffen.

Für mich ist es insgesamt der Beleg dafür, dass Herr Schweiger als Regisseur großes Kino nicht nur ausnahmsweise zu erschaffen vermag.



7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ******
==================
Schauspieler: *******
Story: ******
Plot: ******
Musik: *******


Der CINEtologische Würdenträger ersten Ranges hat diesen Film ebenfalls rezensiert.

Kritik: Männerherzen (08.12.2009)








Über sechs Männerherzen...
und eine Kindergartenliebe.






CINEtologisches Fazit:

Der Film kann als der gelungene Auftakt des ver(schau)spielten Schweiger-Clantreffens angesehen werden, der ein großartiges Darsteller-Aufgebot (neben besagtem Herrn Schweiger insb. auch Christan Ulmen) mit grundverschiedenen Beziehungsvorstellungen (von der Sandkasten-Liebe über das Spießbürgerpärchen bis hin zur zoologischen Romanze und der One-Night-Stand-Up-Show) verknüpfte und dazu noch einen mich wirklich ansprechenden Soundtrack vorweisen konnte.

An der Story ist wenig neu, dafür aber für eine deutsche Produktion sehr viel richtig gemacht worden und die Plot war stringent, aber nicht langweilig.

Der aus meiner Sicht süßeste Schweiger-Spross (Emma) zeigte sich zum Ende des Films an einer Tür – ganz so, als ob sie gewusst hätte, dass sie im Kinofilm direkt im Anschluss wieder mit den großen Augen und ihren bezaubernd-kindlichen Sätzen zu sehen sein wird.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: *****
Story: *****
Plot: *****
Musik: *****

Kritik: 2012 (07.12.2009)







Es gibt nur zwei Arten, die Welt der Zerstörung zuzuführen:
Entweder mit Stil...
oder eben ohne Roland Emmerich.





CINEtologisches Fazit:

Das globale Abrissunternehmen Emmerich hat wieder zugeschlagen!
Wenn unter dir die Welt zerbricht – wem gibst du die Schuld? Richtig, Roland Emmerich!

Niemand sonst scheint die VFX-Abteilungen auf dem Globus derartig unter Kontrolle zu haben und produktiv unter Druck setzen zu können, dass diese sauberere Arbeit leisten als die 7-Sterne-Reinigungsfachkräfte im Burj Al Arab von Dubai.

Ehrlicherweise gibt es auch kaum große Beanstandungen von mir: John Cusack war die richtige Wahl für den Hauptdarsteller, seine Filmtochter überzeugte mit ihrem Mützenfimmel, der Yellowstoned Verschwörungstheoretiker sollte Recht behalten, der schwarze Präsident der USA hatte die richtige Grundhaltung und der schwarze Wissenschaftler bekam am Ende die richtige Frau.
23° (kein ganzes Grad mehr oder weniger!) terrestrisch-tektonische Krustenverschiebung stellen die neue Wiege der Menschheit an den Ort der alten – und die Menschheit darf wieder hoffen.

Aber es gibt harsche Kritik, die soweit geht, dass sie eine Sternschmelze zur Folge hat:
Ich hatte ein Dejavu in Bezug auf das Filterfiasko von Public Enemies ab der Archeflutung. Warum macht man sowas?! Warum vermittelt man vollkommen unvermittelt gegen Ende die menschliche Hektik zwischen den Schotten des Schiffes sowie auf der Kommandobrücke über Bilder, die offensichtlich mit einer anderen Kameraeinstellung gefilmt wurden? Mir unbegreiflich und zudem noch der Tod für die Atmosphäre des Films, die bis dato erstklassig war!

Insgesamt war es zweifellos überragendes Hollywood-Effektkino, welches jedoch kurz vor Schluss ungefiltert einen massiven Rückschlag erleiden musste, für den es aus meiner Sicht keine plausible Erklärung gibt.

[In Richtung des örtlichen Kinobetreibers: Ich darf doch bitten, dass beim nächsten Mal die Filmrolle auf etwaige randständige Verunreinigungen hin untersucht wird – und seien sie auch noch so klein, sie können eine nicht willkommene Ablenkung sein.]


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ******
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Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: *****
Musik: ******

Der CINEtologische Würdenträger ersten Ranges hat diesen Film ebenfalls rezensiert.

Kritik: Twilight: New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde (05.12.2009)








Vampir meets Werwolf meets brünettes Menschenskind...






CINEtologisches Fazit:

Ich habe nicht viel übrig für gekreischte Hype-Hymnen aus Teenager-Kehlen und Vampire fand ich vielleicht im Alter zwischen 10 und 12 besonders aufregend – aber ich konnte Teil 1 durchaus etwas (wenn auch vorrangig die Hauptdarstellerin) abgewinnen.

Die fleischeslustfreie Liebe zwischen Blutsauger und Bluterin erreicht auf der Dialog-Ebene den Tiefpunkt. Der bleiche Grund schlafloser Nächte in weiblichen Jugendzimmerbetten (sprich: Robert Pattinson als Edward Cullen) lässt keine Gelegenheit aus, seine ewige, bedingslose Liebe zu der Sterblichen auszudrücken, die um alles in der Welt Teil seiner Welt werden möchte. Man möchte streckenweise den Drehbuchautoren nachdrücklich ins Gewissen reden.

Noch auffälliger ist die scheinbare Eindimensionalität der Mimik von Bella (Kristen Stewart), ob sie sich nun Edward (Robert Pattinson) an den Hals wirft, damit er sie endlich in selbigen beißt oder während seiner Abwesenheit auf den haarigen Jacob (Taylor Lautner) zurückgreifen muss, um ihn später wieder abzuschütteln: Immer dieser abweisend-abwesend-leidende Gesichtsausdruck.

Weder Story noch Plot konnten echte Innovationskräfte freisetzen.

Ob Teil 3 der Twilight-Saga auch noch Teil meiner Kinoplanung sein wird, werden Trailer und die Zeit zeigen müssen.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ***
===============
Schauspieler: ***
Story: ***
Plot: ***
Musik: ***

Montag, 23. November 2009

Kritik: All Inclusive (05.11.2009)







Pärchen-Urlaub4 im Screensaver“-Paradies.







CINEtologisches Fazit:

Als bekennender Vince Vaughn-Fan (spätestens ab: Trennung mit Hindernissen) stand dieser Film nie ernsthaft zur Geh-ich-oder-geh-ich-nicht-Debatte.

Differenzen bei den Urlaubsvorstellungen von Mann und Frau sind nicht neu, ebensowenig wie Eheprobleme, die mit Psychologen besprochen werden – aber die Kombination von Urlaubsparadies und Ehe-Grundkurs war sehr erfrischend:

Ein Insel-Guru, verkörpert von Jean Reno, trifft auf vier grundverschiedene Pärchen an unterschiedlichen Beziehungsstandorten und will, dass die Hosen runtergelassen werden...

Es sind wohl am ehesten die Vaughn-sinnigen Überheblichkeiten gepaart mit dem bewährt-beweint-belächelten Kommunikationsdefizit zwischen Mann und Frau, die den Film wirklich witzig machen.
(Viel mehr Wortspiele passten nicht in einen Absatz...)

Aber zumindest zwei der Darstellerinnen tragen dazu bei, dass man die Leinwand guten (oder schlechten) Gewissens im Auge behalten kann.

Sehr gern erinnern ich mich im Übrigen an die Guitar-Hero-Battle-Szene zwischen Vaughn und dem (ich nenn ihn einfach:) Zahnpasta-Lächeln der Insel.

Der Film ist definitiv einen Ausflug (ins örtliche Kino) wert. Versprochen.

7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: *****
Musik: ****

CINEtologischer Würdenträger Ersten Ranges meint:
Als Werbung für ein Sommeressort nicht schlecht, als ernstzunehmende Komödie keine Konkurrenz. Schade, aber bei All Inclusive fehlt einfach der Witz, die Orginalität, kurz: Irgendetwas, das ihn zu einem liebens- und lachenswerten Film macht und über den Durchschnitt hebt.
3 Sterne

Kritik: Millennium-Trilogie: Verblendung (04.11.2009)







Wenn der illegale und unbemerkte Zugang zu deinem Laptop einem Interesse entspringt, dass über deine Bankdaten hinaus geht...





CINEtologisches Fazit:

Wenn man den Gang ins Kino allein antritt, keinen Schauspieler kennt und sich die Hoffnung auf einen guten Kinoabend auf einen überzeugenden Trailer stützt, dann würden das wohl viele Menschen da draußen wohl (nicht ganz zu Unrecht) als zumindest gewagt und sehr wahrscheinlichen Geldtransfer durchs Fenster erachten.
Umso wohliger ist das Gefühl, wenn sich dann eine weitere Entscheidung im Leben gegen gesellschaftliche Stromschnellen und Konventionskaskaden in ihrer Konsequenz mehr als gut anfühlt.

Dezente musikalische Untermalung gibt einer sich aus Sexualverbrechen, Kriminalistik, Hack-per-Mac und Rassismus konstituierenden Story die passende Atmosphäre; die Dramaturgie war mit Überlänge konfrontiert, die jedoch den Spannungsbogen nicht langweiligerweise begradigte.
Als besonders bemerkenswert empfand ich die brillante Leistung einer mir bis dato gänzlich unbekannten Schauspielriege.
Effektiver hätte man mich gar nicht dazu bringen können, den Verlauf der Millennium-Triologie weiter zu verfolgen!


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ******
==================
Schauspieler: ******
Story: ******
Plot: ******
Musik: *****

Kritik: Die nackte Wahrheit (01.11.2009)







Gerard Butler erklärt den Frauen die Welt...
aus der Sicht der Männer.






CINEtologisches Fazit:

Drei Herren der (evolutionären) Schöpfung gehen mit einer einem der Männer beziehungstechnisch verbundenen Frau ins Kino zu einem Film, der topbesetzt das Beziehungskomödiengenre zu bereichern angetreten ist.

Die bereits nach der Kinovorstellung von mir direkt relativierte Aussage eines der o.g. Herren, das sei quasi der Date-Doktor für Frauen gewesen, ist thematisch gesehen nicht falsch, geht mir aber zu weit: Gerard Butler hat ganz ohne Zweifel überzeugt mit seiner rasierklingenscharfen Analyse der männlichen Komponente der Zwischenmenschlichkeit (kurz: Beziehung) - man(n) hat sich verstanden gefühlt.

Katherine Heigl bewegte sich im Rahmen ihrer Rolle zeit- und stellenweise für meinen Geschmack zu sehr am Rand der Überzeichnung. Das macht vielleicht bestimmte Gags erst möglich - aber mich letztendlich nicht glücklich.

Damit will ich nicht sagen, dass ich nicht herzlich gelacht habe.
Nur: Ein bisschen weniger 3-Tage-Wettervoraussage-like-Plot-Entwicklung und vielleicht auch etwas mehr Innovationsbereitschaft, wenn man immer neue Varianten einer Grundthematik in Form von Filmrollen auf den Kinomarkt wirft.
Dann klappt's auch mit der 6-Sterne-Auszeichnung.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ****
=================
Schauspieler: *****
Story: *****
Plot: ****
Musik: ****

Kritik: Orphan – Das Waisenkind (31.10.2009)







Wenn man vom Kinoplakat nicht mehr auf den Trailer und damit ebenso wenig auf den Film schließen kann...






CINEtologisches Fazit:

Der Trailer zu diesem Adoptiv-Thriller nickte mir im Kinosaal zu und verlangte sehr bestimmt von mir, dass ich zum Kinostart wiederkommen muss. Ich hätte der eindeutigen Aufforderung gern schon früher Folge geleistet, aber neben der prüfungsbedingten Ablenkung war das Kinoplakat als Gedächtnisstütze ungeeignet.
Glücklicherweise ließ ich mich von der plakativen Oberflächlichkeit nicht täuschen und wusste nach zwei Sätzen aus dem überschwenglichen Empfehlungsschreiben (die sicher nicht nur die CineStar Filmtheater so an sich haben), dass es dieser Film gewesen war, der gesehen werden wollte.

Die Besetzung verdient eine Hervorhebung mittels des Prädikats „herausragend“: Von der verzweifelten zur familienglücklichen und schließlich zweifelnd-instinktiven Mutterrolle Kate (verkörpert von Vera Farmiga) über die bezaubernde gehörlose kleine Tochter Max (Aryana Engineer), die umso mehr an Grausamkeit zu sehen bekommt, bis zur überragenden (12-jährigen!) Isabelle Fuhrman als Esther (eigentlich Leena Klammer), die den Spagat zwischen exzentrischem Kind und obsessiver Frau im kindlichen Körper durchhält.
Die männlichen Rollen John (gespielt von Peter Sarsgaard) und Daniel Coleman (Jimmy Bennett) sind in Bezug auf die Charakterentwicklung wenig spektakulär, aber sie passen insgesamt in das Schauspielset.

Die Story rund um die groteske Adoptivtochter ist weder abgedroschen noch schlecht in Szene gesetzt worden – im Gegenteil.
Der Spannungsbogen hatte etwas von einem Seebeben, das sich zum Schluss in einen Tsunamie verwandelt – ohne dabei eine Storytrümmerlandschaft zu hinterlassen.

Ein wenig skurril wirkte die Szene, in der Kate und John Coleman bei Kates Psychologin sitzen und über ihre Wahrnehmung von Esther streiten, während durch das Fenster im Hintergrund der Abtransport von (wahrscheinlich) Schweinehälften beobachtet werden kann. Ein Beweis mehr, warum es sich lohnt, die gesamte Kinoleinwand im Blick zu behalten.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: ******
Musik: ****

Freitag, 23. Oktober 2009

Kritik: Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 (24.09.2009)







Washington meets Travolta im Untergrund von NYC.
Zug um Zug...






CINEtologisches Fazit:

Die Tatsache, dass ich erst gestern zwei direkt auf einander folgende Travolta-Filme im Free-TV sehen konnte (by the way: Passwort: Swordfish sowie Operation – Broken Arrow) und dies hier äußere, soll nur belegen, dass die Namensnennung dieses Schauspielers in mir eine gewisse Erwartungshaltung hervorruft. Bei Denzel Washington sieht das nicht anders aus – die Referenzfilmliste zur Untermauerung meiner Bewunderung für diesen Darsteller wäre lang.

Entsprechend habe ich an der schauspielerischen Leistung im hier zu rezensierenden Film auch wenig auszusetzen. Das Aufeinandertreffen der Hollywood-Größen fand auch in der bewährten Gut-Böse-Konstellation statt, die nur von einem Geständnis der Entgleisung in Richtung Korruption kurz in Frage gestellt wurde.

Vielmehr störte ich mich – weder zum ersten und wohl leider auch nicht zum letzten Mal - an der hollywoodtypischen Vorstellung, wie man denn eine (nicht nur) kriminaltechnisch herausragende weil nicht alltägliche, mehrdimensionale Story ihrem (zwangsläufigen) Ende zuführt.

Es sind somit größtenteils die überragenden Travolta-Mono- bzw. Dialoge, die mich über standardisierte, Publikumsmehrheiten zufriedenstellende Plotverläufe mit standardisierten Spannungsresultaten z.T. hinwegsehen lassen.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: ****
Musik: ****

Mittwoch, 23. September 2009

Kritik: Die Frau des Zeitreisenden (21.09.2009)







Wozu eine Zeitmaschine bauen – mit den richtigen Genen klappt's auch aus dem Stand...






CINEtologisches Fazit:

Ohne den geringsten Zweifel stiftet der Film Verwirrung in den Köpfen der Kinozuschauer.
Ich mag allerdings dieses Gefühl der mit der Plotline synchron wachsenden Erkenntnis, wie die durch die Zeitreisen des Henry DeTamble (gespielt von Eric Bana) verstreuten Szenen dennoch Sinn ergeben können.

Und um wirklich ehrlich mit euch zu sein: Ich hab mich ja ein wenig in die Frau des Zeitreisenden im Körper von Rachel McAdams verguckt. Dieses Gesicht ist zauberhaft... Doch genug von meiner kleinen realitätsfernen Schwärmerei.

Ich wusste manchmal nicht, ob ich mehr Mitleid mit dem unfreiwillig permanent von der Zeit Ausgeblendeten oder seiner bezaubernden immer in der Warteschleife hängenden Frau empfinden sollte... ob das wohl eine der Intentionen des Films war? Man munkelt noch.

Ich möchte an dieser Stelle auf eine von meiner weiblichen Begleitung an mich herangetragenen Kritik bezüglich des Surrealismus im Film eingehen: Natürlich kann man bzw. frau anbringen, dass dem verantwortlichen Gendefekt zu wenig Zeit im Film gewidmet wurde (bis auf die eine kurze Szene, die auf eine Ähnlichkeit mit Epilepsie in Bezug auf die Gehirnaktivität hinweist) – und der Zeitreisende somit ist, was er nun einmal ist: Ein Hirngespinst, im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch kann man/frau den Einstieg in den Film durchaus als zu langatmig empfinden – ohne, dass ich dem zwangsläufig zustimmen muss. Für mich waren die Längen berechtigt, da mir sonst wertvolle Erklärungsmomente abhanden gekommen wären.

P.S.: Ich konnte Eric Bana trotz dem - verglichen mit dem gestrigen - vollkommen gegensätzlichen Rollenbild ohne Probleme ernst nehmen.
Aber es soll ja Menschen (mit dem gleichen vortäglichen cinematischen Hintergrund) geben, die sich die Frage gestellt haben, wo um Himmels Willen sie diesen Schauspieler nur schon einmal gesehen haben... Hoffe doch, der Betreffende kann mit dieser kleinen Spitze am Rande umgehen.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: ******
==================
Schauspieler: ******
Story: ******
Plot: ******
Musik: *****

Kritik: Wie das Leben so spielt (21.09.2009)







Ein Comedian setzt sich (mehr oder minder) ernsthaft mit dem Tod auseinander...






CINEtologisches Fazit:

Ein Film mit Adam Sandler in der Hauptrolle hat bei mir stets gute Chancen, die 4-Sterne-Hürde problemlos zu überwinden.

Nachdem ich mir vor kurzem seinen Auftritt in Reign over me auf DVD ansehen konnte, bin ich davon überzeugt, dass Mr. Sandler den Spagat zwischen Tränen, die vom Lachen herrühren und jenen, die sich als wachsender Film auf dem Augapfel andeuten, wenn das Leben gerade die Krallen ausfährt, halten kann, ohne dass etwas überstrapaziert wird.

Dieser Film überzeugt durch den Adam Sandler eigenen Humorstil, seine komödiantische Konfrontation mit dem für mich eher situationskomischen Seth Rogen (und auch Eric Bana, der in seiner Rolle als Clarke eher gezwungen komisch wirkt, was aber der Wirkung keinen Abbruch tut) sowie durch eine Plotline, die zwar alles andere als schwer zu durchschauen, aber dennoch an den richtigen Stellen Akzente setzt und der Charakterentwicklung Raum lässt.


7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: ******
Musik: *****