Gesamteindruck: ✪✪✪✪
Darsteller ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Drehbuch ✰ ✰ ✰
Dramaturgie ✰ ✰ ✰ ✰
Innovation ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Kamera/Optik ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Soundtrack ✰ ✰ ✰ ✰
CINEtologisches Fazit:
Wenn das Drehbuch für eine
Romanverfilmung von der Romanautorin (
Rebecca Miller) stammt und diese dann auch noch Regie führt, dann ist wohl davon auszugehen, dass der Film das Buch bestmöglich abbildet.
Dies hielt ich für einen klaren Pluspunkt, der mich auch zum Kinobesuch animierte. Im Nachhinein musste ich feststellen, dass vielleicht genau darin das Problem liegt, welches ich mit dem Film hatte: Er erzählt einfach eine komplexe Geschichte, die im Kopfkino des Romanlesers Formen annehmen mag, die überschaubar und zugleich faszinierend bleiben.
Auf Kinofilmlänge und -dramaturgie zusammengestaucht, verblasst diese Faszination für den Charakter der
Pippa Lee schneller, als sie von dem wahrlich beeindruckenden Cast wiederhergestellt werden kann. Neben einer großartigen
Robin Wright Penn (Verkörperung der die Jahre gekommene
Pippa), der dem einen oder (wohl eher) der anderen vielleicht aus
Gossip Girl bekannten bezaubernden
Blake Lively (
Pippa im Teenage) und
Alan Arkin. Den kurzen und zugleich fulminanten Auftritt von
Julianne Moore nicht zu vergessen. Die Rolle von dem Cast-Zugpferd
Keanu Reeves wirkt zu schnell zu funktional.
Den gesamten Film über im Off die Stimme von
Irina von Bentheim [Anmerkung des Gründer-CINEtologen: deutsche Synchronstimme für
Robin Wright Penn; in den meisten weiblichen Ohren - und ja: auch für meine - eher mit
Carrie Bradshaw und dem "Akt in der Stadt" ;-) assoziiert] zu hören, half mir persönlich nicht dabei, eine Verbindung zu der Figur der
Pippa aufzubauen. Da war dann - nicht nur aus optischen Gründen -
Blake Lively gefragt.
Ich versuche es nochmal anders herum: Die bewegte Geschichte von Frau
Lee hat großartige Momente, die auch auf der Leinwand ihre Wirkung entfalten können. Insgesamt betrachtet, scheint das großartige Potenzial der Story jedoch daran zu scheitern, dass mit der (feder-)führenden Beteiligung der Romanautorin eben keine echte filmische Neuinterpretation zustande kommen konnte. Daran konnte dann auch ein im Abspann unter Produktion gelisteter
Brad Pitt nicht mehr viel ändern...