Donnerstag, 19. Juli 2012

Nolan teilt das CINEtologische Unverständnis für 3D-Hype

Der Gründer-CINEtologe bekommt quasi prominente Unterstützung für seine absolute Skepsis gegenüber der 3D-Technologie und ihrer unverhältnismäßigen Anwendung im Kino: Von niemand geringerem als Christopher Nolan! Der Batman-Regisseur hat in einem Interview (das auf Filmstarts.de von Samuel Auer in Auszügen wiedergegeben wird) zu Protokoll gegeben, dass er
noch nie jemanden getroffen[... habe], der dieses Format wirklich mag.
Solche Kinogänger hat der Gründer-CINEtologe zwar schon getroffen - allerdings sind es selten Menschen, die sich mehr als zwei Mal pro Jahr im Kino blicken lassen. Also wohl kaum die Art Besucher, deren Konsumverhalten für eine langfristige Ausrichtung der Kinobranche ausschlaggebend sein sollte...
 
Weiter gibt Nolan an
sicher nicht in einem anderen Format drehen[... zu wollen], nur um mehr Geld von den Leuten für Kinokarten verlangen zu können.
Damit gehört er wohl auch eher zu einer Minderheit seiner Zunft, da Erfolg in der Filmindustrie eben nicht an den reinen Ticketverkäufen, sondern an deren Geldwert, d.h. an den Einspielergebnissen, gemessen wird.
  
Bei Filmstarts.de (genauer: Carlotta Frommer) erklärte man noch am 16. April 2012 Nolan auch wegen solcher Ansichten (damals einem Interview mit der Director's Guild of America entnommen) zum Traditionalisten. Zu diesem Zeitpunkt wurde Nolan mit den Worten
3D ist eine Fehlbezeichnung. Filme sind bereits in 3D
zitiert.
Wenn eine ganze Branche mittels einer billigen Plastik-Brille und Stereoskopie versucht, sich über Eintagsfliegen unter den KinobesucherInnen wieder umsatztechnisch aufzupeppeln, dann wird diese richtige Einschätzung Nolans (schließlich kann jeder gesunde Mensch den durch die 3D-Technologie imitierten Eindruck räumlicher Tiefe auch einem gut gefilmten zweidimensionales Bild entlocken) wohl kaum von den Filmstudios und Multiplex-KinobetreiberInnen geteilt werden.   

So lässt Filmstarts.de dann auch im aktuellen News-Meldung verlauten, dass

Nolan [... angesichts seiner Begeisterung für die 3D-Nutzung im Film Der große Gatsby von Regisseur Baz Lurman u.a mit dem Darsteller Leonardo DiCaprio] also nicht komplett gegen 3D, aber möchte keinen Film in dem Format drehen, wenn es nicht die Story unterstützt.
Es kann aber sicherlich festgehalten werden, dass der mittlerweile häufig auf Kinoplakaten und am Ende von Kinofilmtrailern zu lesende Satz In ausgewählten Kinos auch in 2D bei Herr Nolan wohl ähnliche "Begeisterungsstürme" auslöst, wie beim Gründer-CINEtologen (Achtung: Dieser Satz enthält Ironie!). Ersterer appelliert laut Filmstarts.de im besagten aktuellen Interview dann auch an das Publikum, die Filmindustrie wissen zu lassen, wie es Filme tatsächlich sehen will. Letzterer tut dies in gewissen Abständen in diesem Blog.

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