Donnerstag, 23. Dezember 2010

Kritik: 22 Bullets (05.12.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Was erwartet man von einer Filmproduktion, an der Luc Besson beteiligt ist? Richtig, den Namen Jean Reno (richtiger wäre: Juan Moreno y Jederique Jiménez) im Cast. Schließlich sind die beiden seit 1981 befreundet.

Und ohne Frage ist es dieser französische (allmählich) Leinwand-"Alt-"meister, welcher dem wohl kaum neuen Themenkomplex Familie-Mafia-Verrat-Rache die nötige Bissigkeit verleiht: Wie er sich etwa durch Stacheldraht windet, um seinen kleinen Sohn aus den Mafia-Handlanger-Händen zu befreien... so stell' ich mir das vor. Auch seine Dialoge - wieder einmal formidable!

Da sich ein Vergleich zu 96 Hours von Anfang 2009 zumindest für mich nahezu aufdrängt (Kindesentführung + "professionelle" Vergangenheit = beinharte Rache), lassen sich gewisse Abzüge nicht vermeiden - und ich meine nicht jene, die man betätigt, um eine Schusswaffe abzufeuern. Zugegeben, die französische Mafia wird im internationalen Filmgeschäft nicht so häufig in den Fokus gerückt wie ihre russischen und italienischen Konkurrenz. Aber in der hier präsentierten Konstellation hat der scheinbaren Kopf der Organisation schwerste Migräne - irgendwie bezeichnend, oder? Kad Merad spielt seinen Charakter Tony Zacchia ohne Frage mit Überzeugung - aber mir persönlich fehlt ein wirklich ebenbürtiges Gegenüber für Renos Charly Matteï.

Richard Berry, laut Wikipedia bislang auch eher als Schauspieler in Erscheinung getreten (Regiedebüt 2005 mit Black Box), kann mit seiner zweiten Regiearbeit trotz eines erstklassigen Hauptdarstellers und eines Luc Besson (einer der zwei Produzenten) nicht gänzlich überzeugen. Mit einem innovativeren Script (an dem er beteiligt war) hätte das schätzungsweise noch ein paar Nuancen besser laufen können.

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