Dienstag, 23. November 2010

Kritik: Machete (14.11.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Massig unbedeckte Körperstellen, massiver Blutverlust nach Einsatz gewisser bezeichnender scharfer Gegenstände sowie nach Schusswaffengebrauch und... Einwanderungspolitik. Wer hätte das gedacht?

Dass die Grenze zwischen Mexiko und den USA die weltweit am häufigsten überquerteste (2006: ca. 250 Mio. legale Überquerungen) und angeblich auch bestbewachteste ist, mag dem/der einen oder anderen nicht ganz fremd sein (Wortspiel!). Welche innenpolitischen Folgen dies hat, ist hingegen nicht so leicht zu erklären, wie es uns u.a. die Herren unter den markant weißen Kapuzen und mit brennenden Symbolen christlichen Glaubens weismachen wollen.

Wie da Machete in Gestalt von U.S.-Schauspieler mit mexikanischen Wurzeln, Danny Trejo, und - vor allem - Jessica Alba ins Bild passen? Als Cousin zweiten Grades des Regisseurs (seinerseits mit mexikanischer Herkunft) dieses Streifens, Robert Rodriguez, gäbe es wohl kaum eine bessere Besetzung für die Rolle des grenzüberschreitenden Rachefeldzugfrontkämpfers.
Mrs. Alba besitzt neben der U.S.-amerikanischen Staatsbürgerschaft u.a. auch die von Mexiko und was liegt da näher als eine Rolle als Agentin der U.S. Einwanderungsbehörde? Und ja, sie sieht zusätzlich auf der Leinwand von lästiger Kleidung befreit unter dem Duschkopf stehend auch einfach unerreichbar gut aus. Das werde ich gar nicht erst zu leugnen versuchen.

Ich könnte nun die gesamte Besetzung des Films durch die Bank weg in höchsten Tönen loben (angefangen bei aggressiv wahlkämpfenden Robert De Niro, übergehend zur revolutionären Michelle Rodriguez, fortführend bei Cheech Marin in seiner [Wortspiel folgt!] Padre-Rolle...). Ich könnte auch meiner Begeisterung für die "dreckige" Bildgebung des Herrn Rodriguez Ausdruck verleihen. Oder die Vorfreude auf eine Fortsetzung nicht verhehlen.

Und schon wüsstet ihr, wie viel Spaß mir dieser Streifen mit dem one-linenden Trejo und der - bei aller Überzeichnung - ernsthaften Thematik gemacht hat. Ich wurde wahrlich auf hohem Niveau unterhalten.

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Jessica Alba
wurde für ihre Rolle in
Machete
für die
nominiert.

1 Kommentar:

  1. Robert Rodriguez ist Fachmann für blutige Vergeltung und (Alt-)Männerphantasien. Insofern ist “Machete” eine doppelte Überraschung. Zum einen war eine solch mitreißende Revolutionspropaganda, die auch noch auf ein ganz konkretes, aktuelles politisches Szenario - den elenden und blutigen Irrsinn des “War on Drugs” und des Grenzregimes zwischen Mexico und den USA - abzielt, seit langem nicht mehr im Kino zu sehen. Zum andern verwendet Rodriguez seine überdrehten classless Action- und Macho-Bilder offenbar eher aus Versehen als Verpackung für eine von einer Frau organisierte revolutionäre proletarische Bewegung...

    http://www.classless.org/2010/12/01/machete-die-waffe-in-deiner-hand/

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