Samstag, 23. Januar 2010

Kritik: Friendship (Analyse: 19.01.2010)

Gesamteindruck: ✪✪✪✪
Darsteller       ✰ ✰ ✰ ✰
Drehbuch       ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Dramaturgie   ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Innovation      ✰ ✰ ✰ ✰
Kamera/Optik ✰ ✰ ✰ ✰
Soundtrack     ✰ ✰ ✰ ✰

CINEtologisches Fazit:

Die Story um die free communists, die nach der Wende direkt den Atlantik überqueren und den ehemaligen Klassenfeind wann immer es geht Friendship! zurufen, ist im Kern v.a. durch offensive miscommunication amüsant und an den Rändern wird die Emotion (vorrangig: Eifersucht und der Schmerz des Verlustes) bemüht.

Für eine deutsche Produktion findet man ein recht ausgewogenes Verhältnis von im Trailer vorgegriffener Gag-Hascherei und (zumindest ansatzweise) echter Charakterentwicklung vor.
Abstriche müssen bei der schauspielerischen Darbietung des Friedrich Mücke in der Rolle des Veit gemacht werden, dem ich erst gegen Ende seine Gefühle abnehmen konnte. Zu oft zu sehr gewollt für die eigentliche Hautpfigur.
Herr Schweighöfer hingegen präsentiert sich gewohnt stilecht und -sicher in einem Charakter auf dem schmalen Grad zwischen Humor in jeder Lebenslage und der Liebe.
An der Zwischen-zwei-Freunden-Frauenrolle von Alicja Bachleda gibt es in Bezug auf Authentizität und Ausstrahlung nicht ernsthaft etwas auszusetzen.

Hervorzuheben ist der Teil der Dramaturgie, welcher durch eine Storywendung vor einem Postamt San Francisco den Film zum Schluss aufwertet.
Optisch gibt es klare Kritikpunkte (wenn schon auf prä-9/11 getrimmtes New York mit Zwillingstürmen, dann aber auch bitte ein Kalifornien ohne einen Windanlagenpark), musikalisch wurde der Grundton gut getroffen.

Im Grunde haben wir in Bezug auf die Filmgeschichte keine echte Innovation erlebt – für den deutschen Film war das allerdings definitiv eine Bereicherung.



Der CINEtologische Würdenträger ersten Ranges hat diesen Film ebenfalls rezensiert.

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