Mittwoch, 23. April 2008

Kritik: Die Schwester der Königin (02.03.2008)


Marie, Anne und George –
drei Geschwister, die eine
scheinbar unbeschwerte
Kindheit erleben.
Dabei sind zumindest für
die beiden Boleyn-Schwestern
die Biografien schon relativ
ausgearbeitet...


CINEtologisches Fazit:

Nimmst du die Herausforderung an?
Diese irgendwie schon beantwortete Frage an die für ihren Vater zu Höherem berufene Anne bereitet den Boden für ein gespaltenes, von Missgunst und Intrigen geprägtes Verhältnis zu ihrer Schwester Mary, der Scarlett Johansson ihren durchaus üppigen Körper leiht.
Der Dresscode des Mittelalters ist dem bezaubernden Anblick von Natalie Portman insgesamt nicht so zuträglich, wie für Mrs. Johansson, aber das sind ja nur Oberflächlichkeiten.

In der Detailansicht glänzten beide Darstellerinnen durch vielschichtige Charaktermerkmale – was die Anwesenheit eines Königs (noch dazu, wenn es ein Eric Bana ist) in zwei Frauen auslösen kann, ist wahrlich faszinierend.

Emanzipatorische Ansätze blitzten vorrangig in Form der Boleyn-Mutter Elizabeth (erstklassig gespielt von Kristin Scott Thomas) hervor in einem Zeitalter, welches Gebärmaschinen für männliche Erben und Lustobjekte eigenständigen und mündigen Partnerinnen vorzieht.

Historische Filme sind meist vorbildlich musikalisch untermalt, was auch der Schwester der Königin nicht abgesprochen werden kann.

Generell kann der Streifen mit Elizabeth mithalten, nur die Dramaturgie wurde aus meiner Sicht zu sehr beschnitten – 10 bis 20 Minuten mehr Bilder hätten sicherlich niemanden von den Sitzen getrieben.
Immerhin bleibt mir die Hoffnung, dass die Blu-ray-Disc diesen frommen Wunsch mit einem Director's Cut erfüllen könnte.
Die Geschichte der Britischen Inseln bietet garantiert Filmstoff für Jahre und derartig gut besetzt war ein Fehlgriff auch fast ausgeschlossen.

7-Sterne-Skala:

Gesamteindruck: *****
=================
Schauspieler: ******
Story: *****
Plot: ****
Musik: *****

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