Sonntag, 23. Mai 2010

Kritik: Das Leuchten der Stille (11.05.2010)

Gesamteindruck: ✪✪✪✪✪
Darsteller       ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Drehbuch       ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Dramaturgie   ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Innovation      ✰ ✰ ✰ ✰
Kamera/Optik ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Soundtrack     ✰ ✰ ✰ ✰ ✰

CINEtologisches Fazit:

Ich folge einfach dem Bedürfnis voranzustellen, dass Verfilmungen, die derart offenkundig romantische Züge tragen, in meiner Kinoplanung sehr selten berücksichtigt werden.
Wäre ich konsequent dieser selektiven Leitlinie (und eine solche ist notwendig, wenn das Kino-Budget monetäre Grenzen hat) gefolgt, hätte ich einen Vertreter dieses Genres (Melo-Drama) verpasst, den es sich zu sehen lohnt.

Die Story ist im Groben schnell erzählt: Vom in Deutschland stationierten U.S. Soldat (Channing Tatum) auf Heimaturlaub, der sich in die schöne Studentin (Amanda Seyfried) in den Semesterferien verliebt, dann zurück in den Einsatz muss, von dort aus einen Brief nach dem anderen zu seiner Liebe schickt und kurz vor dem ursprünglich angedachten Dienstende mit dem Anschlag auf das World Trade Center konfrontiert wird, was ihn vor die in seiner Truppe selbstverständliche Wahl einer Verlängerung der Dienstzeit stellt. Belassen wir es dabei – spoilern stößt schließlich nicht bei jedem auf Gegenliebe…

Neben den beiden Hauptdarstellern ist es die von Richard Jenkins authentisch gespielte autistische Vaterfigur, die beeindruckt. Weder Kamera noch Dramaturgie haben eine bis dato nicht dagewesene Leuchtkraft – aber in Verbindung mit einem Drehbuch, das sich der Erfolgsgeschichte eines Buches bedient und durch eine besondere Schauspielleistung gelingt die Übertragung auf die Kinoleinwand. Die Folge von Schicksalsschlaglöchern in der Plot ist kritikwürdig – die Verunreinigung der dichten Filmatmosphäre bleibt in meinen Augen deutlich unter den kritischen Grenzwerten.

Ich fühlte mich emotional tiefer berührt als ich es gewohnt bin – und schon das rechtfertigt für mich eine überdurchschnittliche Wertung.

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