Samstag, 23. April 2011

Kritik: Sucker Punch (30.03.2011)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:


Wenn Zack Snyder etwas nachgesagt werden kann, dann die Schöpfung von orpulenten Bildwelten.
Als unerwarteter Schlag ohne Vorwarnung - wie Sucker Punch im Kontext des Boxsports übersetzt wird - kommt das mit seiner Ehefrau Deborah Snyder gemeinsam produzierte, mit Steve Shibuya zu Drehbuchpapier gebrachte, unter seiner alleinigen Regie verwirklichte und dabei für das Kino (wohl eher: für einen breiteren Zielgruppenzugang) um nicht weniger als 18 Minuten zurechtgestutzte Machwerk des Mannes hinter den Comic-Verfilmungen 300 und Watchmen nun aber wirklich nicht daher. Vielmehr nimmt er massig Anleihen an existierenden Filmen und auch die Dramaturgie überrascht selten.

Snyder kombiniert hier in 110 Minuten eine geschlossene Anstalt mit einem Freudenhaus, in dem von der Gesellschaft verstoßene Mädchen in ihrer Fantasie gegen Robo-Samurais, Nazi-Cyborgs, herren- wie ringlosen Orkhorden, potenziellen Smaug-Drachen im Schicksalberg-Imitat sowie I, Robot-s antreten, um ihrer Freiheit ein Stück näher zu kommen. Oscar Isaac (zuvor vertreten in Der Mann, der niemals lebte oder im modernisierten Robin Hood) und sein Zuhälter-Dasein sticht schauspielerisch heraus, während Emily Browning Attraktivität und Leidensdarstellung zumeist stilvoll vereint.  

Emanzipatorische Vorarbeit wird hier aus der Sicht des Gründer-CINEtologen ebensowenig geleistet wie dem Sexismus angeblich hemmungslos gefrönt wird.

Der sechste Stern wird in der Hoffnung vergeben, dass der zu erwartende Director's Cut auf Blu-ray eine noch schlüssigere Erzählstruktur nachliefert.


CINEtologisches Ehrenmitglied gibt 6 Sterne

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