Mittwoch, 23. Februar 2011

Kritik: Black Swan (30.01.2011)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:

"Den sterbenden Schwan spielen" - diese Redensart macht sich über - im besten Falle: mit einer gewissen Eleganz - vorgetäuschte Foulaktionen im Fußball lustig - im Falle von Black Swan genügt das Verb "spielen" aber schlicht und einfach auch nicht dem, was Natalie Portman (eigentlich: Natalie Hershlag) an schauspielerischer Darbietung unter der Regie von Darren Aronofsky vor der von Matthew J. Libatique gehandhabten Kamera vorzuweisen hatte. Dafür stand ihr der Oscar für die Beste weibliche Hauptrolle schlichtweg zu!

Wer nicht schon seit Léon - Der Profi oder spätestens seit Hautnah und V wie Vendetta auf Frau Portman aufmerksam wurde, der muss zumindest zum Zeitpunkt, an dem er Black Swan gesehen hat, ihre schauspielerische Glanzleistung anerkennen. Punkt.

Neben seiner sich für die Rolle der schwarz-weißen Schwanenkönigin an den Grenzen zwischen Aufopferung und Hingabe bewegenden Hauptdarstellerin, bietet Black Swan zwar eher grobkörnige denn hochauflösende Bilder, deren Gewalt sich aber nichtsdestotrotz sowohl physisch als auch psychisch bemerkbar macht: Bilder des Neids, der Lust und des sich zuspitzenden Wahnsinns. Die allumfassenden Spiegel im Übungsraum der Ballettänzer waren sicher naheliegende Projektionsflächen für Wahnvorstellungen, was die Ausführung jedoch nicht abwerten kann.

Dazu ein Musikbett, das von dem russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski für sein Ballett Schwanensee bereitet wurde (mit dem er nach der Uraufführung im Jahr 1877 scheiterte) und von dem britischen Filmkomponisten Clint Mansell (u.a. verantwortlich für die mich bis heute nicht loslassenden Klänge in Requiem for a Dream) so arrangiert wurden, dass sie 134 Jahre später im Zusammenspiel mit bewegten Bildern auf einer Leinwand eine Wirkung entfalten können, die Herr Tschaikowski sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen auszumalen im Stande war. Obwohl: Vielleicht mit Hilfe einer Inception des Herrn Nolan...


Stimmen aus der Blog-Coop-osphäre:
independentfilme.com: 8,5/10
Film-Rezensionen.de: "In Zeiten wie diesen ist es beeindruckend, dass man hier gerade mal 108 Minuten braucht um eine solche intensive und tiefgründige Geschichte zu erzählen. Keine Minute wirkt hier in die Länge gezogen, alles wirkt genau an der richtigen Stelle, Nichts erscheint überflüssig es ist genau so wie Nina am Ende des Streifens auf Thomas’ Frage „Was hast du getan?“ antwortet: „Ich war perfekt“."
bereitsgesehen.de: 9,5/10
Filmjournalisten: "Wenn der Film eine Illustration zu Obamas Satz „Yes, we can“ sein soll, dann muss einem um die Zukunft Amerikas nicht bange sein. [...] Denn dass die als frigide bezeichnete Tänzerin, die wie ein kleines Hysterchen erscheint, [...] den Weissen und den Schwarzen Schwan erfolgreich tanzt, das ist ungefähr so wahrscheinlich, wie die Erfüllung der Erwartung, dass Obama noch in dieser Legislatur-Periode [...] den Afghanistankrieg ohne einen weiteren Schuss  beenden[...] werde. Aber Kino soll ja der Ort sein, das Unmögliche wahr werden zu lassen, [...] das glaubt, wer an den Weihnachtsmann glaubt."
ChristiansFoyer: 8/10
Frau Flinkwert:
6/10
Equilibrium:
8,5/10
Moviejones:
8/10
@CineKie:
8/10
NEGATIV: "
Black Swan ist ein absolut aufregender Film – und das im ursprünglichen Wortsinn. Die radikale Offenlegung des Inneren der Protagonistin macht ihn zum interessantesten des gerade erst begonnenen Kinojahres, auch wenn der Körperhorror nicht jedermanns Sache ist."
filmtogo: "Er [Aronofsky] schafft [...] Szenen, die in ihrer Bildsprache so gewaltig wie märchenhaft schön sind und hebt seinen Film in ästhetischer Hinsicht deutlich von einem üblichen Psychothriller ab. Dazu kommt noch, dass ihm bemerkenswert gut gelingt, was jedem guten Psychothriller gelingen muss: den Zuschauer an der von den Figuren dargestellten „Wahrheit“ zweifeln zu lassen. [...] Absolut sehenswert."
Palast
: 9/10
Indy: 10/10

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