Samstag, 23. Oktober 2010

Kritik: The Social Network (06.10.2010)

Gesamteindruck:
Darsteller      
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    


CINEtologisches Fazit:

Schöpfungsmythen brauchen einen Teufel.

Der Mark Zuckerberg, der im sozial vernetzten Filmprojekt von David Fincher (Regie) und Aaron Sorkin (Drehbuch) auf Basis des Buches Milliardär per Zufall: Die Gründung von Facebook – eine Geschichte über Sex, Geld, Freundschaft und Betrug von Ben Mezrich porträtiert wird, taugt nicht zu einem solchen simplifizierten Teufel.

Und damit vollbringt der Film - "[that] isn’t a documentary. Art isn’t about what happened, and the properties of people and the properties of ‘characters’ are two completely different things" (Sorkin im New York Magazine) - dann auch seine größte Leistung:

Er gibt sich nicht mit dem so oft bemühten und dabei belassenem Dualismus von gut und böse zufrieden.
Er sprüht vor Sarkasmus aus dem Mund des zentralen Darstellers Jesse Eisenberg, versprüht gleichzeitig diese faszinierenden IT-Funken aus dem lodernden Brandsatz nach dem Big Bang der Sozialen Netzwerkbildung (mein Gegenentwurf zum oben genannten Schöpfungsmythos) in einem kleinen Zimmer auf dem Campus der vielgerühmten Harvard University.
Er versieht einen Musiker mit der Rolle als Hassfigur der Musikindustrie: Justin Randall Timberlake gibt den Sean Parker hinter Napster.

Das Gebilde des Neides, des Verrats, des grenzenlosen Ehrgeizes, das so sorgsam und umsichtig errichtet wird, gerät immer wieder ins Wanken, sodass man eine Position auf beiden Seiten einnehmen muss, um einen einigermaßen stabilisierten Eindruck von der Legende um Facebook zu bekommen.

The Social Network hat, was es braucht, um die kurzlebige Zeit der großen Leinwandpräsentation zu überdauern: Einen Hauptdarsteller mit Profil; eine Geschichte, die sich mit einem Phänomen des Internetzeitalters beschäftigt ohne dabei die Moral für den Zuschauer vorausschauend vorwegzunehmen; eine besondere musikalische Untermalung (verantwortlich dafür: Trent Reznor und Atticus Ross), die das von der Kamera beeindruckend eingefangene Kunstwerk als solches manifestiert und schließlich eine Erzählstruktur, die uns aus dem Kanzleibesprechungsraum in die Uni, in den Club, nach Kalifornien und zurück führt.

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The Social Network

wurde mit dem
Goldenen 35mm Kinostreifen am Horizont
prämiert.


The Social Network
wurde für den 
sowie für die
nominiert.

2 Kommentare:

  1. Ja der Film zeigt zwar recht gut, wie schnelllebig die heutige Zeit ist, aber perfekt finde ich ihn nicht, sprich keine Oscar wert! V.a. das die Geschichte von M.Z. nicht wahrheitsgemäß erzählt, finde ich nicht gut!

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  2. Meiner Meinung ist dieser Film für nicht technik-affine Leute sowieso nichts!

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