Donnerstag, 12. Januar 2012

Blu-ray: After.Life (12.01.2012)


Darsteller      
Dialoge          
Drehbuch      
Dramaturgie  
Innovation      
Kamera/Optik
Soundtrack    

CINEtologisches Fazit:

Ihr sagt alle, ihr habt Angst vor dem Tod - aber in Wahrheit habt ihr mehr Angst vor dem Leben!

Defizitäre Mutterrollen, Blumen und rote Farbe (in Haaren, auf Stoffen und Lippen, Autolackierungen, an Krawatten, in Körperflüssigkeiten) bestimmen dieses Werk von der - dem Gründer-CINEtologen angesichts ihrer bisherigen Karriere wohl nicht ganz zu Unrecht unbekannten - Polin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo, die auch das Drehbuch mitverfasste.

Rotgefärbte (an einem Punkt im Film eigentlich entfärbte, weil zur Trauerfeier von der Mutter brünett gewünschte und dennoch auch danach mit stark rötlichen Haaren präsentierte), Anna Christina Ricci (vielleicht noch am ehesten mit dem Film Monster in Verbindung zu bringen), Chandler Canterbury (bekannt aus Der seltsame Fall des Benjamin Button sowie Repo Man) mimt mit z.T. beängstigender Aura diesen Jungen, der u.a. ein einzelnes Küken in einer Box mit vielen anderen für tot erklärt, um es dann Zuhause in einem Karton unter Lichtzufuhr zu fragen, ob es sich fürchtet, um es kurz vor Filmende darin - trotz erkennbarer Unruhe in selbiger - zu begraben.

Der sich Paul Coleman zuwendende, blutbespritzte Wackelkopf aus dem Autowrack von dessen Verlobter mag diese Kopfbewegung auch aus Ungläubigkeit gegenüber der von Justin Long an den Tag gelegten wenig spürbaren schauspielerischen Lebenskraft getan haben. Man darf rätseln.

Die vier Trauerphasen nach Kast (bis hin zu einer Darstellung vom Engel der Trauer aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel) finden in Form der ersten durch - den diesen Film ohne Frage überragenden - Liam Neeson als Eliot Erwähnung.

Anlasten muss der Gründer-CINEtologe die ihm mehrfach im Zusammenspiel von Augen und Ohren aufgefallene, wenn möglicherweise auch minimale, Asynchronität in der deutschen Synchronspur sowie wenig nenneswertes im Dialogbereich. Zu Beginn schien ihm auch die musikalische Untermalung des Paul Haslinger (u.a. verantwortlich für das Musikbett unter Crank, Shoot 'Em Up sowie Into the Blue) zu sehr auf Horrorfilm gepolt. Dafür überzeugten aber einzelne Schnittmomente aus der Hand von Niven Howie.

Der trennende Punkt zwischen dem Danach und dem Leben im Titel ist so markant, wie über ihm das umgedrehte S eines Fragezeichens wie ein Damoklesschwert schweben sollte. Denn mit dem Atem, der für immer wiederkehrende Behauptungen, noch am Leben zu sein, aufgewendet wird, sollte nun wirklich besser gehaushaltet werden... meinen Sie nicht auch, Mr. Deacon?


[Diese Blu-ray wurde von der Online-Videothek eines international bedeutsamen Social-Commerce-Versandhauses in den Blaulichtbezirk des Gründer-CINEtologen verliehen.] 

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